Editorial der Dezember Ausgabe

Die Weichen für 2012

Liebe Leser/innen,

im Herbst werden viele Weichenstellungen für das folgende Jahr bekannt gegeben – so viele Bestätigungen und Überraschungen wie in dieser Jahreszeit erleben Redakteure und Journalisten in der Region sonst nicht.

Vor allem der Kulturbereich gibt Gas: Das neu renovierte Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen bringt mit neuer Bühnentechnik seine neue Spielzeit in Schwung (das Dezemberprogramm steht wie gewohnt gleich mit auf dieser Seite). In Bregenz war der November der Monat der Presseinformationen: Das Internationale Tanzfestival Bregenzer Frühling stellt bereits zum 26. Mal sein Programm vor, hier auf der Gegenüberseite sehen Sie die Programmanzeige dazu. Das Festspielhaus vollendete die Planung des Rahmenprogramms um die Oper auf dem See „André Chenier“, mit Kunst aus der Zeit und vielen weiteren Veranstaltungen über den kommenden Sommer. Auch das Kunsthaus Bregenz präsentiert ganz aktuell sein Ausstellungsprogramm 2012. Unserer Meinung nach ist das Jahr 2011 zwar schwer zu toppen, doch darüber reden wir wieder, wenn wir im nächsten Herbst zurückblicken.

Und in Oberschwaben tut sich auch so einiges: Das neue Erwin Hymer Museum bekommt überregionale Bedeutung. Das Humpis Museum Ravensburg kooperiert mit dem Bauernhausmuseum Wolfegg zum Thema Schwabenkinder (die Kinder, die noch bis zu den 30er Jahren aus Tirol, Graubünden und Vorarlberg nach Ravensburg kamen, um dort als Arbeitskräfte an Oberschwäbische Bauern vermittelt zu werden). Ein paar Geheimnisse sind noch bewahrt, z.B. was das Museumsviertel Ravensburg angeht, vor allem sind wir gespannt auf das neue Kunstmuseum.

Außerhalb der Kultur gibt es noch viele weitere Jahreswechsel-Themen, zum Beispiel die Ideen zur alternativen Energieversorgung im Allgäu. Doch wir möchten die Seite 3 nicht zum Platzen bringen, deshalb nur noch ganz kurz zum Thema „Bahnhof 21“: Lindau kam wegen des Bahnhofs wieder bundesweit in die Presse: renovieren oder neu bauen, runter von der Insel, doch wenn ja wohin… Das Thema beschäftigt uns zwar seit 12 Jahren, doch es wird immer dringlicher. Ein Neubau oder die Renovierung soll ca. 70 Millionen Euro kosten. Das ist ein Klacks im Vergleich zum großen Bruder in Stuttgart, denn da reden wir immerhin von 3.076 Milliarden Euro!

Genau am Erscheinungswochenende dieser Ausgabe findet die Volksabstimmung zum Thema statt. Diese vermeintliche „Volksabstimmung“ sehen wir kritisch, denn: Abgestimmt wird nicht über den Bau des Bahnhofs, sondern nur über den Landesanteil bei der Finanzierung (930 Millionen). Und dabei ist den meisten Bürgern nicht einmal klar wo denn das Kreuz gemacht werden soll. Bei „ja“: ich bin für die bestehende Vereinbarung (also bezahlen), oder bei „nein“: ich bin nicht für eine Änderung der Vereinbarung (also auch bezahlen)?

Das kann nur jemand verstehen, der sich wirklich damit beschäftigt, und dann beim Ankreuzen nichts verwechselt. Jedenfalls hat das nicht viel mit dem Willen des Volkes zu tun, ob und wie der Bahnhof gebaut wird.

Doch zurück zu Szene Kultur: Wir haben für Sie 16 prall gefüllte Weihnachtsseiten als Sonderteil zusammengetragen, das gibt einen nahezu vollständigen Überblick zu allen Märkten und Events im Advent, bitte blättern Sie um!

Friedliche und gesunde Feiertage und viel Spaß mit der neuen Ausgabe wünscht Ihnen allen

Michael Pertl

Mit Team

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