31.05. bis 24.Juni: Rückwärts den Berg hinauf

Kunsthalle Kempten: Das Kunsthallen-Stipendium Kempten für Julia Frankenberg
Julia Frankenberg eröffnet die diesjährige Reihe der Kunsthallen-Stipendiaten. Am Mittwoch, 30. Mai, beginnt mit einer öffentlichen Vernissage ihr Projekt „Rückwärts den Berg hinauf“.

Die Künstlerin, die in Hamburg und Berlin lebt, nutzt die Kunsthalle als Basisstation für ihren experimentellen Arbeitsprozess. Sie kommt nach Kempten, ins Allgäu, um hier neue Werke zu entwickeln und sogleich vorzustellen. Ihr Studium führte die 1982 in Frankfurt/Main Geborene an die Kunsthochschule Hamburg, die Willem de KooningAcademie in Rotterdam und an die Bauhaus-Universität Weimar. Bereits dreimal war sie als artist in residence aktiv, in Weimar, Hoa Binh (Vietnam) und Murnau. Ihre Materialien findet sie im alltäglichen Sachkosmos – von Naturmaterialien bis zu Industriedingen nutzt sie, was ihr begegnet. Sie malt, konstruiert, stellt Batiken her, formt und verformt. Ihre Rauminstallationen mit Objekten aus Aluminium, Gips, Wachs, Abdrücken oder Fotografien bezeichnet sie als künstlerische Forschung. Die Stimmung, die von ihren Kompositen ausgeht, verbindet vertraute Dingwahrnehmung mit irritierenden Seherlebnissen. Grundlegend ist, dass sie dem Publikum den Entstehungsprozess offenbart. Die Wirkung der gewählten Materialitäten und entwickelten Situationen bleibt indes vielschichtig. Zur Technik der Wachsbatik, die sie ebenfalls experimentell angeht, wird sie in einem Workshop Anleitungen anbieten.
Die Kunsthalle Kempten geht mit den jurierten Stipendien einen anspruchsvollen und aufwändigen Weg. Ziel ist es, intensive Begegnungen mit Kunst und Künstlern zu ermöglichen. Das gelingt umso besser, je mehr sich ein Ausstellungskonzept auf den Ort einlässt. Die Stipendiaten und Stipendiatinnen setzen sich mit Baulichkeiten und Bedeutungen auseinander. Sie planen ein einmaliges Arrangement und sind zeitweise in ihrer Ausstellung persönlich präsent. Frankenbergs Titel „Rückwärts den Berg hinauf“ bringt ihr Tun auf den Punkt: Sie kommt voran und an, aber auf ungewöhnliche Weise. Sie lädt zum Mitsehen und Mitgehen ein.
Julia Frankenberg – Rückwärts den Berg hinauf

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