Weiterbildung berufsbegleitend oder in Vollzeit?

Weiterbildung ist nicht nur eine finanzielle Investition, sondern vor allem eine zeitliche. Daher ist neben der Wahl, in welchem Themenfeld man sich weiterbilden möchte, auch die Entscheidung wichtig, wie man sich qualifizieren möchte.

Berufsbegleitende Weiterbildung
Die Form der berufsbegleitenden Weiterbildung ist – insbesondere bei umfangreichen Maßnahmen – immer noch am weitesten verbreitet. Man geht der Arbeit nach und an zwei bis drei Abenden, teilweise zusätzlich am Samstag widmet man sich der eigenen Entwicklung. Das ist sicherlich eine nicht unerhebliche Zusatzbelastung, insbesondere wenn ein Qualifizierungsgang 1,5 Jahre oder länger dauert. Aber die „portionierten“ Vermittlungseinheiten haben auch ihren Vorteil, denn das vermittelte Wissen kann bereits am Folgetag in der beruflichen Praxis reflektiert und auf Anwendbarkeit überprüft werden. Konkrete Erfahrungen werden in den nächsten Abend- oder Samstagsunterricht eingebracht und diskutiert.
Vollzeit-Weiterbildung
Eine Alternative bietet die Weiterbildung in Vollzeit. Das erfordert entweder die Freistellung durch den Arbeitgeber oder die Kündigung. Dann aber kann man sich ohne Ablenkung absolut auf den Lernprozess konzentrieren. Im Vergleich zur berufsbegleitenden Weiterbildung kommt man hier natürlich auch deutlich schneller ans Ziel. Aber: hier fehlt die direkte Reflexionsmöglichkeit der Praxistauglichkeit und der Anwendbarkeit des vermittelten Know-hows.
Weitere Mischformen
Neben der Entscheidung, ob man sich absolut auf die persönliche Weiterentwicklung konzentrieren möchte oder ob die Verknüpfung mit dem beruflichen Alltag durch die Wahl der berufsbegleitenden Weiterbildung besser passt, gilt es auch zu überprüfen, welche Vermittlungsform für den persönlichen Erfolg die günstigste ist. Traditionell hat sich Weiterbildung in Präsenzform, d.h. mit konkretem Trainer face-to-face an einem spezifischen Lernort zu einem bestimmten Zeitpunkt durchgesetzt. Seit vielen Jahren entwickeln sich nun aber Mischformen, die eine Entgrenzung vom Lernort ermöglichen und Qualifizierung via Internet ermöglichen. Heute nennt man das „digitales Lernen“.
Nach wie vor möchten allerdings viele nicht auf den persönlichen Kontakt mit dem Trainerteam verzichten, auch wenn Lernmanagementsysteme hierfür ebenfalls Möglichkeiten schaffen. Daher ist das „Blended Learning“, also die Kombination von Präsenzlernen und digitalem Lernen, ein guter Kompromiss. Nicht unerwähnt bleiben darf aber, dass hier noch stärker auf das eigenständige Lernen des Einzelnen gebaut wird. Das hat Vorteile, denn das Lerntempo kann selbst gesteuert werden, und Vertiefungen und Übungen ebenfalls. Das führt allerdings dazu, dass ein regelmäßigeres Arbeiten erforderlich wird, um Einsendeaufgaben zu bearbeiten und auch an Fach-Chats oder Virtual-Classroom-Sitzungen teilzunehmen. Obwohl dadurch der Lernerfolg signifikant gesteigert wird, empfinden das viele als zu starke Belastung.
Angebote der IHK Bodensee-Oberschwaben
Die IHK Bodensee-Oberschwaben bietet alle Varianten an. Vorbereitungslehrgänge auf Fortbildungsprüfungen werden sowohl als berufsbegleitende wie als Vollzeitvarianten angeboten. Und in vielen Maßnahmen sind auch Elemente des digitalen Lernens – in verträglichen Dosen – enthalten. Im Herbst 2017 bieten sich wieder zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, in Vollzeit starten am 4. September der Vorbereitungslehrgang auf die Fortbildungsprüfung zum „Geprüften Technischen Fachwirt“, am 6. November zum „Geprüften Wirtschaftsfachwirt“ und zum „Geprüften Industriefachwirt“. Berufsbegleitende Lehrgänge starten vom September bis November in 14 verschiedenen Profilen. Weitere Infos unter www.train-ihk.de.
Kostenfreie Weiterbildungsberatung
Im Übrigen bietet die IHK Bodensee-Oberschwaben auch eine kostenfreie und trägerneutrale Weiterbildungsberatung an. Hierbei wird auch auf das Lehrgangsangebot anderer Bildungsträger verwiesen, die ebenfalls Vorbereitungslehrgänge auf Fortbildungsprüfungen anbieten. Weitere Infos unter www.weingarten.ihk.de, Nr. 74676

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