März: KÖNIG UBU von Alfred Jarry

Theater KOSMOS, Bregenz: Mutter Ubu hat eine Idee! Vater Ubu soll König werden. Die Belohnung: BLUTWURST! Und schon geht’s los mit dem Meucheln! Niemand wird je wieder sicher sein – Schreiße!!! Kann ein Theaterstück, das bei seiner Premiere am 10. Dezember 1896 den bis heute größten Theaterskandal Frankreichs verursachte, 120 Jahre später noch bestehen? Ja, das kann es! Und zwar, weil „König Ubu“ von Alfred Jarry in vielerlei Hinsicht bemerkenswert ist.

Schon seine Entstehung ist ein einziger anarchischer Furor: Der Schüler Alfred Jarry wälzt seinen gesammelten jugendlichen „Weltekel“ an der realen Figur des ihm verhassten Physiklehrers Felix Hébert („PèreEbé) ab. Er erschafft die Figur des König Ubu. Einen Prototyp des egomanen Spießers, des dummdreisten Tyrannen.
Jarry nähert sich den niedrigen Instinkten einer Gesellschaft, der Habgier und dem Machtmissbrauch, durch pure und wütende Adoleszenz und der ihr inne wohnenden anarchischen Grausamkeit. Diese rohe Konsequenzsucht heute noch seinesgleichen am Theater. Im Vergleich dazu wirken Shakespeares Königstyrannen wie bürgerliche Hütchenspieler.
Die „UbuRois“ kriechen heute allerorts aus ihren Löchern. Die Gier nach Macht sowie nach Geld ist der einzige politische Faustpfand der geblieben ist. Jeder ist sich selbst der Nächste. Make Ubu great again. Ego über alles. Es lebe der Ubuismus. Vom Weißen Haus bis nach Pjöngjang der Ubuismus bestimmt längst die weltpolitischen Brandherde. Die „UbuRois“ tanzen auf den Trümmern des liberalen und demokratischen Fortschrittdenkens ihren politischen Dadaismus des Grauens. Kartenvorverkauf und Infos: www.theaterkosmos.at

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