Pädagogische Hochschule Weingarten bringt Digitalisierung in der Lehrerbildung voran
Weingarten – Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern haben in den letzten Wochen und Monaten aufgrund der Corona-Krise Erfahrungen mit Homeschooling und der Digitalisierung in der Schule gesammelt. Hier hat sich gezeigt, wie wichtig die digitalen Medien sind um den kompletten Unterrichtsausfall über mehrere Wochen zu verhindern – auch wenn dabei nicht immer alles glatt lief.
Die PH Weingarten hat sich auch vor der Corona-Krise schon engagiert, um die Digitalisierung in der Lehrerbildung voranzubringen und hat dabei erfolgreich einige Projekte eingeworben, etwa in der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ des Bundes und der Länder und in dem Landesprogramm „digital@bw“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
„Wir haben die Förderzusage in Höhe von 1,9 Millionen Euro für das Projekt ‚Teacher Education goes Digital (TEgoDi)‘ erhalten“, berichtete Professor Dr.-Ing. Wolfgang Müller. Er ist Professor für Mediendidaktik und Prorektor für Forschung, Transfer und Internationalisierung der PH Weingarten sowie Hauptansprechpartner für das am 1. März gestartete Projekt. „Unser Ziel ist die wissenschaftlich fundierte und forschungsbasierte Vermittlung digitalisierungsbezogener Kompetenzen für Lehramtsstudierende, Lehrkräfte und Hochschullehrer“, beschreibt Professorin Dr. Stefanie Schnebel, Fach Erziehungswissenschaft, den Charakter des Vorhabens, das bis 31. Dezember 2023 laufen wird. Das Projektteam nutze die spezifische Struktur der Pädagogischen Hochschule, um ein interdisziplinär ausgerichtetes Konzept zur Förderung der medienpädagogischen sowie mediendidaktischen und medienfachdidaktischen Kompetenzen von Lehrenden und Studierenden zu entwickeln und zu implementieren.
„Im Fokus stehen beispielsweise mediengestützte Lehr-Lernangebote im schulischen Unterricht“, so Dr. Schnebel weiter. Studierende des Lehramts werden künftig während ihres Studiums verpflichtend zwei fachdidaktisch und/oder bildungswissenschaftlich angebundene Projekte durchführen, die mittels e-Portfolios dokumentiert werden. Den fachlichen Kontext können die Studierenden frei wählen. „Eines der Projekte wird auf die Nutzung von elektronischen Medien in selbst entwickelten Lehr-Lern-Settings abzielen, das andere auf die eigenständige Entwicklung elektronischer Lehrmaterialien“, berichtet die Professorin.
Die PH hat außerdem einen pädagogischen Makerspace, das CoLiLab eingerichtet, dessen Eröffnung allerdings aufgrund der Corona-Krise verschoben werden musste.
Ausgestattet mit einer Kombination aus modernster digitaler Technologie, unter anderem 3D-Scanner und 3D-Drucker, einem voll ausgestatteten Videolabor, diversen Roboterbausätzen und Schneideplotter, können Studierende eigene Projekte durchführen.
Ziel des CoLiLab ist es, die Studierenden an die Arbeit mit aktuellen digitalen Technologien heranzuführen und damit ihre mediendidaktischen Kompetenzen sowie ihre allgemeine Medienkompetenz zu stärken. Im CoLiLab können von verschiedenen Studiengängen und insbesondere von den MINT-Fächern des Lehramts Projektseminare durchgeführt, in denen Studierende digitale und analoge Lernmaterialen erstellen, im Klassenzimmer erproben und evaluieren. Wünsche an Lernmaterialien sollen ausdrücklich auch von Schulen an die Studierenden herangetragen werden, um den Transfer der digitalen Technologien in die Schulen zu beschleunigen.
Infokasten:
Bewerbungen für ein Lehramtsstudium oder einen der anderen innovativen Bachelorstudiengänge an der PH Weingarten sind noch bis zum 20. August möglich. Weitere Infos und Bewerbung unter www.bildung-chancen-zukunft.de oder auf Instagram @ph_weingarten.
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