Die KBS-Sinfonietta: Ein Interview mit dem Dirigenten Benjamin Lack

Die KBS-Sinfonietta – eine spannende und befriedigende Herausforderung am Vorarlberger Landeskonservatorium. Ein Interview mit dem Dirigenten Benjamin Lack:Die KBSinfonietta, das Orchester des Künstlerischen Basisstudiums am Vorarlberger Landeskonservatoriums unter der Leitung des…

…international erfahrenen und erfolgreichen Dirigenten Benjamin Lack – widmet sich intensiv der Qualifizierung junger Studierender zur Mitwirkung im Sinfonieorchester des Vorarlberger Landeskonservatoriums. Junge Musikerinnen und Musiker aus dem Bodenseeraum, sammeln wichtige sinfonische Erfahrung auf professionellem Niveau und profitieren vom gegenseitigen Austausch. Judith Bechter sprach mit dem Dirigenten Benjamin Lack über seine Arbeit mit diesem außergewöhnlichen Klangkörper.

Benjamin, du betreust die KBS- Sinfonietta seit ihren Anfängen. Was waren die Beweggründe zur Gründung dieses Orchesters?
Bis Herbst 2012 gab es keine Struktur im Orchesterspiel für die Studierenden des Künstlerischen Basisstudiums (KBS). Sie kamen zwar vereinzelt immer wieder auch im Sinfonieorchester des Vorarlberger Landeskonservatoriums zum Einsatz, es fehlte aber oft die Orchestererfahrung, die für anspruchsvolle Werke unerlässlich ist. Da bestand eine Lücke, die geschlossen werden musste! So wurde die KBS-Sinfonietta gegründet. 2016 spielt sie nun schon ihr fünftes Programm.

Nach welchen Kriterien wird entschieden, wann ein KBS-Studierender bereit ist, im Sinfonieorchester des Vorarlberger Landeskonservatoriums zu spielen?
Ich beobachte, wie sich die jungen Studierenden in der KBSinfonietta entwickeln und bespreche mich mit den jeweiligen Hauptfachlehrenden. Zudem hängt es auch vom personellen Bedarf ab. Es sind also diese drei Komponenten, nach denen ich mich richte.

Wenn du die Entwicklung der KBS-Sinfonietta in den letzten Jahren betrachtest, was ist passiert?
Die Entwicklung zeigt sich vor allem in den Programmen. Diese sind kontinuierlich anspruchsvoller geworden. Das Niveau der Studierenden ist gestiegen und so ist es möglich, schwierigere Werke zu spielen.

Ist das eine Folge der Orchesterarbeit oder hast du grundsätzlich das Gefühl, dass das Niveau der KBS- Studierenden gestiegen ist?
Ich habe grundsätzlich den Eindruck, dass das Niveau der KBS- Studierenden gestiegen ist. Ein Orchester lebt im Kern von einer guten Streicherbesetzung und da haben wir in den letzten Jahren u.a. bei den hohen Streichern eine unglaubliche Entwicklung gemacht. Wir haben sehr gute Leute am Haus und das wiederspiegelt sich natürlich auch in der Leistungsfähigkeit des Orchesters.

Die Orchestermitglieder der KBSinfoniettasind meistens zwischen 14 und 19 Jahre alt. Wasist für dich das Besondere an der Arbeit mit jungen Musikerinnen und Musikern?
Das Besondere ist, dass junge Musiker mit sehr viel Energie spielen, das Niveau aber noch sehr unterschiedlich sein kann. Neben dieser Heterogenität reizt mich aber auch die Tatsache, dass man immer wieder in den Proben spürt, mit wie viel Begeisterung die Studierenden bei der Sache sind. Sie merken, dass das etwas Gutes ist, was da gemeinsam realisiert wird und dass die investierte Zeit sinnvoll ist.

Wo liegen die Unterschiede in der Arbeit mit der KBS-Sinfonietta und dem Sinfonieorchester des VLK?
Im Gegensatz zur KBSinfonietta erwarte ich im Sinfonieorchester, dass jeder Musiker schon bei der ersten Probe ein großes Maß an Vorbereitung investiert hat. Es gibt keine tagelange „Einschwingphase“, bis jeder seine Noten hat… Die Programme sind im großen Orchester natürlich anspruchsvoller und die Arbeitsweise soll möglichst nahe an einer professionellen Orchesterarbeit sein. In der KBSinfonietta braucht man mehr Zeit. Um eine Überforderung zu verhindern, nehme ich mir für die einzelne Probe weniger vor als sonst üblich. Bewusst teile ich die Orchesterarbeit auf zwei Phasen auf: im ersten Teil finden Stimmproben statt und ich erwarte, dass zwischen den zwei Arbeitsphasen eigenständig weitergearbeitet wird. In der zweiten Arbeitsphase trifft man sich bereits auf einem anderen Niveau.

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