Noch bis 4. Dezember, Friedrichshafen, Zeppelin Museum
Die ZF Kunststiftung zeigt die Videoinstallation Border Sampling [N 9° 22′ 31″ E 47° 37′ 26″] von Nevin Aladag.
In ihrem aktuellen Projekt Border Sampling untersucht Nevin Aladag, die 27. Stipendiatin der ZF Kunststiftung, Wasser in einem internationalen Grenzgewässer und thematisiert so das Paradox von Grenzen in flüssigem Aggregatzustand am Beispiel Bodensee. Das Aufeinandertreffen geografischer und kultureller Räume ist ein immer wiederkehrendes Thema in den Arbeiten von Nevin Aladag. Für Border Sampling hat die Berliner Künstlerin ein Setting entwickelt, das künstlerische Verfahren mit wissenschaftlichen Methoden und Mitteln kombiniert und sich an den wissenschaftlichen Untersuchungen der Wasserqualität des Bodensees orientiert. Die Forscher und Techniker vom Institut für Seenforschung in Langenargen, kurz ISF, entnehmen und untersuchen in regelmäßigen Abständen Wasser- oder Sedimentproben mit dem eigenen Forschungsschiff, der Kormoran. Für ihr künstlerisches Forschungsprojekt durfte die Künstlerin am 12. Juli 2011 bei einer routinemäßigen Forschungsfahrt mit auf den See fahren und eigene Wasserproben entnehmen. Mitten auf dem See, an der tiefsten Stelle, am Messpunkt Fischbach – Uttwil mit den Koordinaten [N 9° 22′ 31″ O 47° 37′ 26″] haben die Techniker vom Institut für Seenforschung sechs Wasserproben für das künstlerische Projekt von Nevin Aladag entnommen, aus einer Tiefe von 250 Metern, 200 Metern, 150 Metern, 100 Metern, 50 Metern und 0 Metern.
Die Entnahme der Wasserproben hat Nevin Aladag im Film dokumentiert. Das entstandene Video wird gemeinsam mit einer der luftdicht verschlossenen Wasserproben in einer Installation im Zeppelin Museum Friedrichshafen gezeigt. Die atmosphärische Dichte des Videos Border Sampling geht weit über die Dokumentation der Wasserentnahme hinaus.
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