Theater Kosmos Bregenz: Der Theaterabend ist nach einem Triptychon gestaltet, jeder Teil ist in sich geschlossen und erzählt eine eigene Geschichte; jedoch wirken die Teile aufeinander ein, so dass schließlich ein Viertes entstehen soll, dieses allerdings im Kopf des Zusehers.
Im ersten Teil wird ein Märchen dargestellt – zu einer Hochzeitsfeier kommt der Tod, erst denken alle, der Mann sei ein Obdachloser, der Hunger hat, sie laden ihn ein mitzuessen, sein Appetit ist enorm. Am Ende stellt er sich der Braut vor, teilt ihr mit, er wolle ihren Ehemann holen. Im zweiten Teil diskutieren zwei Katzen darüber, wie Leben entsteht und Leben endet, und kommen zu der Erkenntnis, dass Leben und Tod eins sind, dass beide im Fressen und Gefressenwerden in einem Akt zusammenfallen. Der dritte Teil ist eine Bearbeitung der satirischen Rede von Jonathan Swift „Ein bescheidener Vorschlag im Sinne von Nationalökonomen, wie Kinder armer Leute zum Wohle des Staates am Besten benutzt werden können“, in der er vorschlägt, die Kinder der Bettler von klein an zu mästen und sie den Reichen als Speise zu verkaufen.
Die drei Szenen sind in einen liturgischen Rahmen eingebaut, der daran erinnert, dass der Lamm-Gottes-Kult des Christentums auf den alten Dionysos-Kult zurückzuführen ist, in dem der Protagonist jedes Jahr von seinen Anhängern getötet und aufgegessen wird. Premiere 21. November 2019 | weitere Vorstellungen 23. 24. 29. November und 1. 5. 6. 7. 8. 12. 13. 14. Dezember 2019
Von Michael Köhlmeier, Uraufführung
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