Friedrichshafen, 1. bis 15. August: Kultur am Ufer – das Open Air Festival in Friedrichshafen, direkt am See vor traumhafter Kulisse, läuft in diesem Jahr mit mehr Veranstaltungen und Open Air Kino.
Auf der Bühne am Graf-Zeppelin-Haus sind Musik, Kabarett, Schauspiel, Tanz und Artistik im Angebot und natürlich auch Kindertheater. Kino gibt es Open Air an der Freitreppe an der Uferpromenade. Darüber hinaus macht das Spielehaus ein kostenfreies, abwechslungsreiches Mitmach-Angebot im Schulmuseumsgarten (31.7.-6.8.).
Musik von Klassik bis Klezmer, von Musikkabarett bis Drumshow, von Indie-Pop bis Gypsy Jazz: Den Auftakt machen Alpin Drums (1.8.) mit dem Programm „Der Berg groovt“. Da steppen Melkschemel und Milchkannen, Gabel und Messer improvisieren auf der Pfanne, ungewöhnliche Utensilien des Alltags werden ideenreich, witzig und äußerst virtuos als Musikinstrumente genutzt. Mit deutschen Songs und einer großen Portion Bühnenpräsenz und Charisma kommen Steiner & Madleina (4.8.) auf die Bühne. Wer sie einmal live gesehen hat, der ist ihren Stimmen und ihren Liedern erlegen. Ihnen folgen fünf junge Musiker, die sich Provinz (5.8.) nennen, deren Indie-Pop aber alles andere als provinziell klingt und höchst erfolgreich ist. Die beiden folgenden Tage bieten zwei Acts getrennt und in Folge auf der Bühne am Graf-Zeppelin-Haus. Solo am Klavier ist der Singer-Songwriter Enno Bunger (6.8.) zu erleben. Auch in dieser auf das Wesentliche reduzierten Variante begeistert er seine Fans. The Gardener & The Tree (6.8.) haben sich in den letzten Jahren mit ihrem unverwechselbaren Indie-Folk zu einem der erfolgreichsten Musikexporte der Schweiz gespielt. En Abend ist der Klezmer-Musik gewidmet, bestens vertreten durch Vagabund (7.8.) und Helmut Eisel & JEM (7.8.). Vagabund, das sind acht junge Musiker*innen, die mit Streichern, Akkordeon und Klarinette die vielfältigen Klangfarben des Klezmers zaubern. Unter dem Titel KlezFiesta bringen der Klarinettist Helmut Eisel und seine Formation JEM insbesondere die spanische Klezmertradition zum Klingen, dazu südländisch inspirierte Stücke aus der eigenen Feder und jede Menge gutgelaunter Versionen „klassischer“ Stücke. Ein Highlight des Gypsy Jazz bietet das Stochelo Rosenberg Trio (8.8.) mit seiner Virtuosität, seiner Musikalität und seinem emotionalen Sound. Musikalisch leichtfüßig, dabei thematisch ernsthaft kommen My Ugly Clementine (10.8.), musikalische Frauenpower aus Österreich, mit ihrer erfrischenden Version von Indie-Rock an den See. Klassisch wird es mit dem dogma chamber orchestra (13.8.) unter Leitung von Mikhail Gurewitsch. Junge, bereits international erfahrene Musiker*innen, die mit ihren moderierten Konzerten und Programmen von Bach bis Penderecki, von klassisch bis jazzig begeistern. Pop-Song- writing trifft HipHop und Indie-Rap, ein abwechslungsreiches Crossover, das es bisher nur im Studio und Online gab. Bei Kultur am Ufer können die Fans Sharktank (14.8.) live erleben. Oehl (14.8.) – das sind der Wiener Liedermacher Ariel Oehl und der isländische Multiinstrumentalist Hjörtur Hjörleifsson, das sind dichte deutschsprachige Texte gemixt mit tanzbaren Rhythmen. Ein furioses Concerto humoroso geben Gogol & Mäx (15.8.): Fantasie- und humorvoll, akrobatisch und kunstfertig parodieren sie in einem clownesken Husarenritt alles, was ihnen in die musikalischen Finger kommt.
Der Kabarettist Andreas Rebers (3.8.) präsentiert unbequeme Wahrheiten und quergedachte Weisheiten und reißt damit auf urkomische Weise ganze
Weltbilder auseinander. Ob in seiner fiktiven Rolle als Reverend Rebers, als Familienvater oder als Revolutionär – sein Programm „Ich helfe gern“ liefert treffsicher provokante Pointen. In seinem Stand-up Programm „aber bitte mit ohne“ beschäftigt sich Martin Zingsheim (12.8.) mit dem Thema Verzicht, in dem er brillante Komik und rasante Gags mit kritischer Tiefenschärfe verbindet. Und er findet eine ganze Menge Wahnsinn, auf den man sofort verzichten könnte.
„Exit Casablanca“ – mit dieser Inszenierung ist das beliebte NN Theater Köln (2.8.) zu Gast. Livemusik und viel Humor, rasante Rollenwechsel und viele Überraschungen – das Ensemble verbindet auf seine unnachahmliche Weise einen Schwarz-Weiß-Filmklassiker und buntes Volkstheater. Die Freiburger Theater Compagnie (9.8.) beleuchtet in der turbulenten Komödie „Hamlet stirbt … und geht danach Spaghetti essen“ das Bermuda-Dreieck zwischen Hinterbühne, Theaterkantine und Saalausgang. Mit Bernd Lafrenz, Christine Kallfaß und Olaf Creutzburg in 17 Rollen!
In einer Mischung aus Breakdance, Hip-Hop und House-Dance sowie zeitgenössischem Tanz und Jazz- Rock hat die DaCrue Dance Company einen neuen
Tanz-Erzählstil geschaffen, zu erleben in der Choreografie „People“ (11.8.).
Das Open Air Kino zeigt an fünf Abenden herausragende Filme: Neues aus der Welt (3.8.), ein etwas anderer Western mit Tom Hanks und Helena Zengel, die hier ein tolles Hollywood- Debüt feiert. Minari – Wo wir Wurzeln schlagen (4.8.) erzählt von einer Familie, die aus Südkorea kommend, versucht, in Amerika Fuß zu fassen. In der wunderbaren Komödie Eine Frau mit berauschenden Talenten (5.8.) stellt Isabelle Huppert die Drogenwelt auf den Kopf. Ich bin dein Mensch (6.8.) – so stellt sich Tom, ein humanoider Roboter, der Wissenschaftlerin Alma vor, die sich im Rahmen einer Studie auf ein Zusammenleben mit ihm einlässt. Morgen gehört uns (7.8.) dokumentiert das Engagement einer international zusammengewürfelten Gruppe Kinder, die für ihre Überzeugungen und eine bessere Zukunft kämpfen.
Witziges, spannendes und berührendes Kindertheater gibt es jeweils sonntags in zwei Vorstellungen.