
Ab Juni in Füssen, Festspielhaus Neuschwanstein und im Deutschen Theater München: Die Weiße Rose ist eine der bekanntesten deutschen Widerstandsgruppen, die während des nationalsozialistischen Terrors an Vernunft und Menschlichkeit appellierte. In einer Zeit, in der extremistische Ideologien und der Ruf nach autoritären Staatsformen erneut erstarken, wird die Auseinandersetzung mit den Schrecken des Nationalsozialismus dringlicher denn je.
Das Musical von Alex Melcher und Vera Bolten erzählt nah an den historischen Fakten die Entwicklung der Geschwister Scholl von engagierten Jugendlichen in der Hitlerjugend bis hin zu Widerstandskämpfern. „Die Weiße Rose“ widmet sich den jungen Menschen um Hans und Sophie Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf und Professor Kurt Huber. Ihre Geschichte wird in dieser Produktion nicht fiktionalisiert oder romantisiert, sondern bleibt bewusst nah an den historischen Fakten und Dokumenten. Die Musik schlägt unangepasst rockige Töne an.
Das detailliert recherchierte Buch beleuchtet das Erwachsenwerden und Finden des eigenen Lebenswegs in einer dunklen Zeit. Das Titellied: „Ein deutsches Flugblatt“ vertont Worte aus den Flugblättern, für die die Protagonisten letztlich ihr Leben gaben. Ein zentrales Stilmittel der Inszenierung ist die Strukturierung durch reale Verhörausschnitte, die sich wie eine Vorahnung durch das Stück ziehen. Gleichzeitig folgt das Musical einer chronologischen Erzählweise – vom anfänglichen Mitlaufen bis hin zur mutigen Entscheidung zum Widerstand, der Flugblattherstellung und schließlich zur Verhaftung und Verurteilung.