Bilder von allem

ab 2. März im Vorarlberger Landestheater: Das Leben von Maria Stromberger und ihre Erfahrungen als Krankenschwester im KZ Auschwitz dienen als Ausgangspunkt für die Uraufführung STROMBERGER oder BILDER VON ALLEM.

Rund 80 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs geht die „Ära der Zeitzeugen“ ihrem Ende zu. Wie können wir dem Vergessen entgegenwirken, heute, in einer Zeit wieder erstarkenden rechtsnationalen Denkens? Welche Vorbilder finden wir im Trümmerhaufen der Geschichte, die uns heute Mut machen? Welche Geschichten wirken bis heute fort?

Im Zentrum von Gerhild Steinbuchs Auftragsstück für das Vorarlberger Landestheater steht die Biographie Maria Strombergers. Die katholische Krankenschwester ging 1942 freiwillig nach Auschwitz. Sie wollte sehen, „wie es wirklich ist“, und wurde zu einer aktiven Unterstützerin der Widerstandsbewegung im Konzentrationslager. Nach dem Krieg lebte sie zurückgezogen in Bregenz. Da man ihr vorwarf, an den Massentötungen in Auschwitz beteiligt gewesen zu sein, wurde sie zeitweilig inhaftiert, zusammen mit heimischen „Größen“ des NS-Staates. Ehemalige Häftlinge aus Auschwitz setzten sich für ihre Freilassung und Rehabilitierung ein. Erst in den letzten Jahren jedoch erfährt Maria Strombergers Lebensgeschichte eine gründliche Aufarbeitung und Würdigung.

Vier Protagonistinnen begeben sich in dem Stück auf die Suche. Sie sind Kinder der 90er-Jahre, dem „Jahrzehnt der Freiheit“ und rechtsradikal motivierter Anschläge in Österreich und Deutschland. Sie suchen nach einer Form des angemessenen Erinnerns an den Holocaust und seine schwierige und widersprüchliche Aufarbeitung im Nachkriegsösterreich bis heute.

Premiere: Sa, 2. März, 19.30 Uhr, Großes Haus, Vorstellungen: Di, 5.3. / Do, 21.03. / Sa, 23.03. / Fr, 05.04. und So, 07.04., 19.30 Uhr

www.landestheater.org