Wiener Burgtheater mit dem Stück „Geschlossene Gesellschaft“

16. und 17. April, bei den Bregenzer Festspielen: Inès, Estelle und Garcin haben nur Vermutungen darüber, warum sie ausgerechnet an diesem Ort gelandet sind: ein Innenraum, der irgendwo jenseits des Lebens liegt, ohne Fenster, ohne Spiegel und ohne die Möglichkeit, das Licht zu löschen. Turmhoch eingemauert, nur ab und zu besucht von einem skurrilen Kellner. Selbst die Augenlider sind erlahmt – der Ort droht mit durchgängigem Wachsein. Ist diese ewige Monade die ultimative Hölle? Warum sind ausgerechnet diese drei Menschen, die sich nie begegnet sind, hier zusammengesteckt worden? Welche Schuld hat sie hergeführt?

Das Burgtheater zu Gast in Bregenz: Regisseur Martin Kušej bringt mit Jean-Paul Sartres Geschlossene Gesellschaft das Wiener Burgtheater zu den Bregenzer Festspielen. Mit dabei: „Vier Stars in Hochform“ (Die Presse): Tobias Moretti schlüpft in die Rolle des Schriftstellers und Journalisten Garcin, der sich genau in jenem Augenblick, als er Mut für seine gute Sache hätte beweisen müssen, wenig heldenhaft verhalten hat – und darüber hinaus seine Ehefrau über Jahre gequält und betrogen hat. Er teilt sich den spärlichen Raum mit Inès (Dörte Lyssewski), einer Postbeamtin, die ihre Geliebte so lange manipuliert und aufgerieben hatte, bis diese nachts den Gashahn aufgedreht hat, und Estelle (Regina Fritsch), die vor den Augen ihres Geliebten die gemeinsame Tochter in den See warf. Ab und an besucht von einem absonderlichen Kellner (Christoph Luser), werden sie wohl für die Ewigkeit zusammenbleiben und bald erfahren: Die Hölle, das sind die Anderen. Geschlossene Gesellschaft ist ein Stück über die Ungewissheit, über das Eingeschlossensein und die Isolation. Uraufgeführt 1944 in Paris unter der Herrschaft der Nationalsozialisten, ist es nicht nur Schlüsselwerk zum Verständnis von Sartres Philosophie der Freiheit, die um die Frage kreist, wie uns die Blicke der Anderen gegen unseren Willen definieren. Martin Kušej und sein Team erforschen die veränderte Wahrnehmung von Zeit, die sich in einer zur Ewigkeit gedehnten Gegenwart bleiern über die Menschen und Dinge legt. Mit Blick auf die Pandemiejahre und deren Folgen ein hochaktuelles Unterfangen. Premiere in Bregenz ist am Karsamstag im großen Saal des Festspielhauses.

Premiere: 16. April, 19:30 Uhr, Vorstellung: 17. April, 16:00 Uhr
Tickets und Infos unter www.bregenzerfestspiele.com / +43 5574 407-6