Das Opernstudio der Bregenzer Festspiele
Verrückte Wendungen, gewitzte Erbschleicher und herrliche Situationskomik: Wenn in der letzten Woche der Bregenzer Festspiele die Sonne schon ein paar Minuten früher hinter der Seebühne versinkt, hebt sich am Kornmarkt der Premierenvorhang für die jungen Sänger:innen des Opernstudios.
In einem kurzweiligen Doppelabend zeigen die Bregenzer Festspiele gleich zwei Werke italienischer Opernmeister: Gioachino Rossinis Der Ehevertrag und Giacomo Puccinis Gianni Schicchi. Die Grande Dame der Opernwelt, Kammersängerin Brigitte Fassbaender, setzt die ungewöhnliche und humorvolle Kombination in Szene. Die musikalische Leitung übernimmt Claire Levacher, es spielt das Symphonieorchester Vorarlberg.
Über 100 Jahre liegen zwischen Gioachino Rossinis erster öffentlich aufgeführter Oper Der Ehevertrag und Giacomo Puccinis Gianni Schicchi. Beiden Werken gemein ist das Gespür für ironische Situationskomik und witzige lautmalerische Effekte.
In Der Ehevertrag bietet der Geschäftsmann Tobia Mill seine Tochter Fannì dem kanadischen Geschäftsmann Slook zum Kauf an: Sie ist aus gutem Hause, nicht älter als 30 Jahre, mit einwandfreiem Charakter und bei guter Gesundheit. Perfekt also für die Überfahrt nach Kanada. Fannì liebt allerdings den mittellosen Edoardo. Die Turbulenzen sind vorprogrammiert. Zu guter Letzt setzt schließlich Slook den armen Edoardo als Universalerben ein – und damit steht auch der bärbeißige Vater einem Happy End nicht länger im Weg.
Die satirische Erbschleichersatire Gianni Schicchi spinnt das Thema fort: In scheinheiliger Anteilnahme versammeln sich die zuvor enterbten Hinterbliebenen am Totenbett des wohlhabenden Patriziers Buoso Donati und echauffieren sich über das aufgefundene Testament. Schlussendlich werden sie von Gianni Schicchi übers Ohr gehauen: Als falscher Donati erscheint er beim Notar und teilt das Vermögen unter den gierigen Verwandten neu auf. Das größte Stück vom Kuchen vermacht er sich natürlich kurzerhand selbst.
Premiere des Operndoppels ist am 12. August 2024. Es folgen drei weitere Vorstellungen. Karten, weitere Informationen sowie das gesamte Programm der Bregenzer Festspiele 2024 finden Sie auf www.bregenzerfestspiele.com.