ab 17. Oktober: Neue Sonderausstellung: ALM zeigt jahrtausendealte Textilien
Atmungsaktive und thermoregulierende Textilien scheinen eine Errungenschaft der Neuzeit zu sein. Doch wussten Sie, dass bereits unsere Vorfahren in der Jungsteinzeit wasserdichte und strapazierfähige Stoffe aus Naturmaterialien hergestellt haben? In den jungsteinzeitlichen und bronzezeitlichen Moor- und Seeufersiedlungen rund um die Alpen haben sich dank besonderer Lagerungsbedingungen unter Luftabschluss zahlreiche Textilien aus Gräsern, Bast und Rinde erhalten. Allein in Baden-Württemberg liegen aus den Pfahlbaudsiedlungen in Oberschwaben und am Bodensee über 2.500 textile Einzelfunde vor. Die dort belegte Vielfalt an Textilien und Techniken verrät viel über das damalige Alltagsleben. Stehen in Ausstellungen zur Steinzeit sonst Werkzeuge, Jagdwaffen und Schmuckstücke aus Materialien wie Stein, Knochen, Holz oder Keramik im Fokus, so richtet die neue Sonderausstellung im ALM das Augenmerk auf eine bislang wenig erforschte Fundgattung und zeigt, wie wichtig technische Textilien für das Alltagsleben dieser frühen sesshaften Kulturen waren.
Hecheln, Kescher, Netze, Leinen, Rindengefäße, Schnüre, Taschen, … werden in dieser Ausstellung erstmals zum „Sprechen“ gebracht und ihre Geschichte, Funktion, Herstellung und Erforschung präsentiert. Aktiv-Stationen, Rätselblätter und Filme laden zum Mitmachen und Erleben ein.
Noch bis 5. April 2021: „Archäologie & Playmobil“ – 5.000 Jahre Schifffahrt am Bodensee
Die mittlerweile elfte Auflage der beliebten Playmobilausstellung nimmt Besucher jeden Alters noch bis zum 5. April 2021 mit auf eine Reise durch 5.000 Jahre Schifffahrt auf, am und um den Bodensee. Originalgetreu dargestellt mit rund 3.000 Figuren, maßstäblichen Modellen und viel Humor erwachen vergangene Zeiten zu neuem Leben. Alle Modelle der Ausstellung wurden mit viel Liebe zum Detail und sehr nahe an Originalen aus dem ALM erstellt, z.B. der Einbaum vom Schluchsee oder das mittelalterliche Lastschiff von Immenstaad. Drumherum mühen sich die Bewohner der steinzeitlichen Pfahlbauten am Federsee, Einbäume und Waren mit Hilfe von zweirädrigen Karren über Land von einem Gewässer zum anderen zu transportieren und dabei dem tückischen Gelände, wilden Tieren und Räubern zu trotzen, die es auf das begehrte neue Material Kupfer abgesehen haben. Bei den Römern geht es kriegerisch zu. Machen sich doch die römischen Soldaten des Kaisers Augustus‘ daran, das Gebiet um den Bodensee zu erobern. Die ortsansässigen Kelten wollen sich aber nicht so gerne erobern lassen und sind auf den See geflüchtet. Werden Sie Zeuge, wie die Römer eilig Schiffe bauen und diese ins Gefecht schicken. Da fliegen Pfeile hin und her, Ruder werden gekappt und Boote durch Rammangriffe versenkt.
Neu im ALM: kostenlose Impulsführungen, Geo-Caching und Audioguide für Kinder
Es hat sich wieder einiges getan: Immer sonntags ab 11.00 Uhr finden drei auf einander folgende kostenlose, ca. 15-minütige Impulsführungen zu spannenden Themen statt. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Für alle digitalen Schatzsucher bietet das ALM ab sofort vier gut getarnte GEO-Caching-Locations. Viel Spaß beim Entdecken!
Und last but not least enthält die kostenlose Audioguide-App jetzt auch eine Kinderführung durch die Playmobilausstellung. Das freche ALM-Maskottchen Alma erläutert einzelne Szenen und erklärt Hintergründe.
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
Benediktinerplatz 5, D-78467 Konstanz, Telefon: 049 (0)7531 9804 0
Instagram: @alm_badenwuerttemberg
Öffnungszeiten: Di.-So. und feiertags, 10-17 Uhr
Eintritt: Erwachsene 6,- Euro, erm. 5,- Euro, Eintritt für Kinder und Jugendliche (6 – 18 Jahre) frei
Jeden 1. Samstag im Monat: Eintritt für alle frei!