8. Juli bis 18. September, Galerie in der Badstube, Wangen: Die beiden Pioniere der fotografischen Nachkriegsmoderne Deutschlands eint der moderne Wille zu Gestaltung und Abstraktion auf der einen sowie ein humanistischer Weltbezug auf der anderen Seite. Toni Schneiders (1920 in Urbar bei Koblenz bis 2006 in Lindau) und Peter Keetman (1916 in Wuppertal-Elberfeld bis 2005 in Marquartstein am Chiemsee) teilten die Motivwelt ihres unmittelbaren Lebensumfeldes im Alpenvorland und das Bildinteresse am Einfachen und Naheliegenden.
Während Toni Schneiders sein fotografisches Repertoire auf Reisen in alle Welt erweiterte und seine Fotografie sich durch Humor und Einfühlungsvermögen gegenüber dem Menschlichen auszeichnet, widmet sich Peter Keetman unermüdlich dem fotografischen Experiment wie den meisterhaften Lichtpendelschwingungen.
1949 schlossen sie sich den Jungen Wilden der Gruppe fotoform an, deren künstlerisches Programm auf formaler Reduktion, auf der gestalterischen Kraft des Lichts und der Subjektivität individueller Welterfahrung basierte. Diese Zeit des Aufbruchs war Ursprung ihrer lebenslangen Künstlerfreundschaft. Auch als in den folgenden Jahren freie Arbeiten und angewandte Auftragsfotografie zunehmend ineinandergriffen, blieben die beiden im künstlerischen und privaten Austausch.