Symphonieorchester Vorarlberg: Konzert 5

Geiger Kolja Blacher spielt und dirigiert

Viel Abwechslung bietet das KONZERT 5, in dem antike Historien durch Musik aus Klassik und Moderne zum Klingen gebracht werden. Geiger Kolja Blacher leitet das Konzert nach dem Konzept des „playlead“: er dirigiert aus dem Orchester heraus und spielt außerdem den Part der Solo-Violine.

In seiner Ouvertüre zu Coriolan zeichnet Ludwig van Beethoven das rachsüchtige Gemüt und den inneren Konflikt des römischen Patriziers Coriolan sowie dessen dramatisches Schicksal ausdrucksstark nach, und erzählt so die gesamte Geschichte des Trauerspiels in diesem kurzen, einsätzigen Orchesterstück. Joseph Haydn reist nach seiner langen Zeit beim Fürsten Esterházy durch ein unruhiges und revolutionäres Europa, um in London schließlich nie gekannte Triumphe zu feiern. Sie hören hier die dritte der zwölf Londoner Symphonien.

Leonard Bernsteins Serenade nach Platons „Gastmahl“ feierte 1954 unter seinem Dirigat Premiere. Sie entstand, so Bernstein, nachdem er Platons charmanten Dialog „Das Symposion“ wieder einmal gelesen habe, in dem würdige Athener Herren sich bei einem sicherlich weinseligen „Gastmahl“ der Aufgabe stellten, nacheinander Lobreden über die Liebe zu halten. Ein zart-lyrisches Motiv der Solo-Violine stellt nun diese besprochene Liebe dar, ein Motiv, das je nach auftretender Persönlichkeit und Auslegung des Themas „Liebe“ in den folgenden Sätzen immer wieder variiert wird. Der antike Poetry-Slam wird schließlich – gerade während der große Sokrates spricht – vom angeheiterten Alkibiades und seiner Entourage unterbrochen, und das Werk endet in einem fröhlich-trunkenen Fest mit bernsteinschen Jazzanklängen.

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