Slow Food Messe – vier Tage Genuss für alle Sinne 14. bis 17. April in Stuttgart
Im Mittelpunkt der diesjährigen Slow Food Messe „Markt des guten Geschmacks“ stehen vergessene Genüsse aus vermeintlichen „Abfällen“ der Lebensmittelproduktion. Das können Innereien wie Herz, Lunge oder Nieren ebenso sein wie Brokkolistrünke, Radieschen- oder Kohlrabiblätter, aus denen sich delikate Gerichte zubereiten lassen. Dabei ist der Umgang mit den „Überresten“ innerhalb Deutschlands regional unterschiedlich.
Auf der Slow Food Messe kommen die vermeintlichen Abfälle zu neuen Ehren: Köche erklären deren Vorzüge, zeigen, wie man die „Reste“ lecker zubereitet, wie sich ganze Tiere und komplette Gemüse in der Küche verwerten lassen und worauf man beim Einkauf achten muss. Was beim Gemüse „nur“ als Verschwendung von Lebensmitteln gilt, kann im Fall von Fleisch eine ganze Kette von Problemen nach sich ziehen. Slow Food will Wege aus dieser Sackgasse aufzeigen, um das einseitige Essverhalten zu korrigieren. Deshalb geht es in Vorträgen und Diskussionen um die negativen Folgen der jahrelangen Konzentration auf Edelteile beim Fleischkonsum. Denn der Verkauf der unerwünschten Fleischreste als Billigware in Entwicklungsländer zerstört dort die heimischen Märkte und schafft Armut. Die Terra Madre Bewegung, 2004 von Slow Food konzipiert, will genau das verhindern. Das internationale Netzwerk stellt auf der Messe seine Projekte vor. Ziel ist es, nachhaltige Methoden der Lebensmittelproduktion im Einklang mit der Natur, der Landschaft und der Tradition zu bewahren und zu fördern. In Stuttgart wird unter anderem das große Slow Food Projekt „1000 Obst- und Gemüsegärten für Afrika“ vorgestellt. Mit diesem Schwerpunkt passt die SlowFood Messe auch optimal zur parallel veranstalteten Messe FAIR HANDELN, der internationalen Messe für Fair Trade und global verantwortungsvolles Handeln.
Intensive Geschmackserlebnisse
Ein besonderes Highlight der Slow Food Messe sind die Geschmackserlebnisse, bei denen die Besucher unter fachkundiger Anleitung verschiedene so genannte Querverkostungen machen können. Wie schmeckt beispielsweise ein naturbelassenes im Unterschied zu einem kurzzeiterhitzten Bier? Welche Apfelsorten gibt es und welche Sorte ist wofür am besten geeignet? Auch für Kinder und Jugendliche gibt es extra Geschmackserlebnisse, die anschaulich erklären, dass man beispielsweise aus Kartoffeln viel mehr machen kann als Pommes und Chips und dass Schokoladenessen ein Genuss für alle Sinne sein kann.
Informationen auch für Schüler
Auf große wie auf kleine Messebesucher warten zudem zahlreiche Vorträge, Koch- shows und Informationsveranstaltungen. Für die Jugend gibt es extra einen Schülertag, an dem Schulklassen in Begleitung ihrer Lehrer kostenlos teilnehmen können. Dieser wird am Freitag, den 16. April stattfinden. Gespannt sein darf man schon heute auf den Kabarettisten Christoph Sonntag, der sich mit seiner „Stiphtung“ ebenfalls das Ziel gesetzt hat, gerade den Kindern und Jugendlichen den vernünftigen Umgang mit Lebensmitteln beizubringen und dafür im vergangenen Herbst mit mehreren baden- württembergischen Schulklassen Restaurants und Biobauernhöfe besuchte. Über seine überraschenden Erlebnisse wird er in gewohnt launiger Art im Rahmen des Schüler- tages berichten.
Auch 2011 wird die Slow Food Messe“ Markt des guten Geschmacks“erneut im Verbund mit fünf weiteren Messen stattfinden – der GARTEN outdoor ambiente, der FAIR HANDELN, der Internationalen Mineralien- und Fossilienbörse, der i-mobility und der HausHolzEnergie. Alle Veranstaltungen sind mit einer Eintrittskarte zum Preis von 12 Euro zugänglich, die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Tarifverbund VVS ist darin enthalten.
Alle Informationen unter www.messe-stuttgart.de/slowfood
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