Sepp Mahler – Ins Offene

Bis 13. November, Rotes Haus l Meersburg: Zum Abschluss der Saison setzt die Galerie Bodenseekreis einen besonderen Akzent: Ins Offene geht es mit einer Ausstellung zu Sepp Mahler.

Der unkonventionelle Künstler aus Bad Wurzach (1901–1975) galt als „widerständiger Träumer“. Seine faszinierende Lebensgeschichte prägte seine Kunst nachhaltig. Aufgewachsen im militaristischen Kaiserreich drängte es Mahler hinaus in die Freiheit: Vagabundentouren führten ihn von Island bis nach Istanbul. In der NS-Zeit geächtet, malte er die Welt aus der Perspektive der „Niemandsleute“ im Schatten der Gesellschaft. Doch auch die Schönheit der Welt blieb Mahler nicht verborgen. Als Kind eines Torfwerkleiters im Wurzacher Ried erlebte Mahler das Moor in seiner faszinierenden und dämonischen Schönheit. Die Natur sah er als göttliche Schöpfung an, mit hoher spiritueller Energie. Er träumte davon, dass der Mensch im Einklang mit ihr leben könne und die Menschen untereinander in Frieden. In seiner Malerei offenbart sich die Natur als Seelenheimat des Menschen. Seinen Idealen und Träumen blieb Mahler treu – sein kritischer Blick auf die materialistische Konsumgesellschaft und seine respektvolle innere Haltung geben dem „Lebens-Künstler“ eine besondere Aktualität. Ebenso seine Liebe zum Moor: wir wissen heute, wie wichtig der Schutz der Moorlandschaften für eine lebenswerte Zukunft ist. Die Ausstellung, die in Kooperation mit der Städtischen Galerie Ehingen entstand, zieht mit Bedacht ihre Linien von der Vergangenheit in die Gegenwart.

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