»Die Skulptur muss so verständlich sein, wie ein Baum im Wald.« – Robert Schad: Mit vollem Haus eröffnete das Kunstmuseum Ravensburg am 24. Februar 2017 die ortsbezo- gene Installation »Durch Zeit und Raum«, die der in Ravensburg gebürtige Künstler Robert Schad exklusiv im Dialog mit der Architektur Lederers + Ragnarsdóttirs + Oeis enwickelt hat.
So selbstverständlich wie Bäume im Wald stehen Schads Stahlskulpturen derzeit unter dem ge- schwungenen Gewölbe des Kunstmuseums. Mit der Entscheidung für das Material Stahl fügt sich Schad in die Genealogie von Stahlplastikern wie Norbert Kricke und Erich Hauser oder Ber- nar Venet ein. Doch während es sich bei deren avantgardistischen Raumplastiken um autonome Werke in der Tradition einer konkreten Kunst handelt, die selbstreferentiell auf ihre Materialität beziehungsweise auf eine elementare Formensprache verweisen, entspringen Schads Raum- zeichnungen einem radikal subjektiven Körperdenken. Schads Arbeiten überführen so die, in der Sammlung Selinka angelegte, expressive Linie bis in die Gegenwart. Die Linie ist für Schad nicht nur eine Ausdrucksform, sondern ein Lebensthema.
»Die Linie«, so der Künstler, »das bin ich, sie verkörpert den élan vital die Lebensenergie, die uns von der Geburt bis zum Tod zur Verfügung steht«. Ganz praktisch entstehen seine Arbeiten aus ei- ner »Addition einzelner Teile«. Erst durch diese Addition wird eine Bewegung möglich, wie bei menschlichen Gliedern oder den Bei- nen von Insekten. Für die Ausstellung im Kunstmuseum hat Schad ganz neue Formen kreiert, wie die des Kreises. Als Metapher steht sie für das Werk des Künstlers. Die Schad ́sche Linie ist an ihren Ursprungsort zurückkehrt und umschreibt ein Energiefeld, in das Sie eintreten sollten.
Ausstellungsdauer: 25. Februar bis 11. Juni.
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