Münchner Symphoniker mit Philipp Wiede

18. Juni. bigBOX Allgäu in Kempten: „Mit einem Bild möchte ich etwas Tröstliches sagen, so wie Musik tröstlich ist“, sagt Vincent van Gogh. Der Maler, der gegen das Toben in der Welt und in sich selbst anmalte, der Halt fand im Malen. Und darin ein Sprachrohr zu seinen Mitmenschen. Seine Bilder erzielen heute Millionenwerte. Ihr Wert aber liegt wo anders: im Betrachter, in der Betrachterin. In uns, die wir van Goghs Bilder sehen. Bei Sichtbarem, bei jener Welt, die uns Malerinnen und Maler vor Augen führen, dürfen wir hindurchschauen durch eine geliehene Brille. Wir leihen uns die Brille des Malenden und schauen auf das, was er sieht. Otto Dix nimmt es noch näher heran: „Der Maler ist das Auge der Welt.“ Gemälde, die ein Komponist in Töne verwandelt, dringen noch tiefer. Der Komponist ist das Ohr der Welt, könnte man den Gedanken des Malers Dix noch weiterspinnen. Klangbilder werfen durch Musik etwas auf die Netzhaut unserer Seele, das nur wir selbst sehen. Darum: Hinsehen mit ganzem Ohr! 

„Ich male die Nasen absichtlich schief, damit die Leute gezwungen sind, sie anzusehen“, erklärt Pablo Picasso.