7. November bis 6. Februar, Villa Rot, Burgrieden-Rot: „Lachen – was passiert wenn wir uns freuen“ mit unterschiedlichen künstlerischen Positionen, die sich rund um das Thema Freude drehen. Lachen ist ein breitenwirksames Thema, denn wir alle sind in der Lage Freude zu empfinden.
Mit der Lizenz zum Lachen Lachen lebt in hohem Maße von dem gewussten Ausbleiben von Konsequenzen. Und so lacht es sich in einem ordnungsgewissen Rahmen besonders leicht: Im Karneval ist das die zeitliche Lizenz, in der Komödie ist es das gute Ende. Im Museum Villa Rot wollen wir die BesucherInnen der Ausstellung animieren selber Teil der Ausstellung zu werden. Demnach gibt es nicht einfach nur Darstellungen von lachenden Personen; hier darf man sich „ins Zeug werfen“, um sich miteinander und gegenseitig „auf’s Korn zu nehmen“. In Erwin Wurms „One Minute Sculptures“ beispielsweise, sind es die BesucherInnen selbst, die zum Ausstellungsobjekt werden. Für den kurzen Zeitraum einer Minute verwandeln sie sich selbst in eine (amüsante) Skulptur. Gleichzeitig wird auf eines der prägnantesten Kennzeichen der Freude verwiesen: denn Lachen ist in hohem Maße ein körperlicher Akt. Dies wusste bereits Immanuel Kant, der in der „Kritik der Urteilskraft“ (1790) feststellte, dass Lachen und Vergnügen körperliche Empfindungen auslösen und gesundheitsfördernd wirken. Auch und besonders in der Ära des Stummfilms ist es der Körper gewesen, mit dem die Lacher hervorgerufen werden mussten. Der volle Körpereinsatz Buster Keatons darf somit in der Ausstellung nicht fehlen. Ebenso wenig wie die kaum hörbare, aber zum Lachen verleitende „Stille Post“ bei Herlinde Koelbl. Umso deutlicher ist das Lachen dann in der Videoarbeit „Joie de vivre“ des dänischen Künstlers Peter Land zu vernehmen; bis zur Grimasse verzieht sich das Gesicht des Künstlers während auf der anderen Seite dieser Zweikanal-Arbeit sein Konterfei sitzt und ebenfalls lacht: Offen bleibt dabei, ob er über uns, die BesucherInenn oder sich selbst lacht.
Spannungsbogen: Lachen zwischen Anspannung und Entspannung Nach all der Anstrengung muss aber auch mal eine Pause erlaubt sein! Schließlich müssen sich zuweilen unsere (Lach-)Muskeln wieder regenerieren. Fast will es in der Ausstellung anmuten, als ginge es den Ausstellungsobjekten ähnlich – einigen zumindest. Jedenfalls macht Timm Ulrichs „Sitzender Stuhl“ keinerlei Anstalten sich zu bequemen und hat es sich scheinbar in der Ausstellung gemütlich gemacht. Auch dies bildet die Ausstellung ab: Denn beim Lachen passiert – zwischen Kontraktion und Regeneration – so einiges. Seien auch Sie eingeladen in dieser Ausstellung die unterschiedlichen Facetten des Lachens und der Freude zu durchleben.