Hermann Waibel – Bildlicht & Kerry Tribe – Here & Elsewhere (2002)
Hermann Waibel – Bildlicht
28. April bis 30. September, Vernissage: 27. April, 19 Uhr:
Unter dem Titel »Bildlicht« zeigt das Kunstmuseum Ravensburg erstmalig das Werk von Hermann Waibel in einer umfassenden Retrospektive. Präsentiert wird das Lebenswerk des in Ravensburg gebürtigen Künstlers entlang wichtiger Stationen seines Schaffens. So wendet sich Hermann Waibel Ende der 1950er Jahre parallel zu der Strömung der Konkreten Kunst von der Porträtmalerei und der darstellenden Funktion der Malerei ab. Die gestalterischen Mittel, Farbe, Form, Raum und Bildträger selbst werden zum Gegenstand seiner Werke. Im Mittelpunkt seiner über 60-jährigen Auseinandersetzung mit den malerischen Mitteln steht das Licht: »Mein Lebensthema seit ich überhaupt künstlerisch arbeite, ist das Licht. Das Licht, das der Mensch unbedingt braucht zum Leben«, so Waibel. Bei dem Versuch, die Immaterialität des Lichtes in einer materiellen Form erfahrbar werden zu lassen, experimentiert Waibel mit unterschiedlichsten Bildträgern – von der planen Leinwand über das Relief zur Erweiterung des Bildes als Skulptur bis hin zur Antithese der Zerstörung gar Verbrennung des Bildes durch Feuer. Durch verschiedene geometrische Formen, Strukturen, Raster, Schichtungen sowie Farbgebungen schafft er dem Licht ein Spielfeld zur kontinuierlichen Veränderung seiner Lichtobjekte – Lichtinstrumente. Die grafischen, klaren Strukturen, die sich an den Bildreliefs und Objekten abzeichnen, werden durch das Licht und die sich verändernden Betrachterstandpunkte belebt. So fordern die an den Phänomenen des Wahrnehmungsspektrums des Lichtes orientierten Arbeiten jeden Besucher auf, sich dem Rätsel seiner Wahrnehmung zu stellen, denn letztlich bleibt alles eine Frage der Perspektive.
Kerry Tribe – Here & Elsewhere (2002)
Projektionen I: 28. April bis 3. Juni, Vernissage: 27. April, 19 Uhr
Das neue Film-Programm im Kunstmuseum Ravensburg wird im Erdgeschoss parallel zur Hermann Waibel Ausstellung präsentiert. Von April bis September 2018 werden vier filmische Arbeiten vorgestellt, die auf unterschiedlichste Weise das Zusammenspiel von Erinnerung und Identität thematisieren. Den Auftakt bildet der Film »Here & Elsewhere« (2002) von der amerikanischen Künstlerin Kerry Tribe (*1973 USA). Ein Vater spricht mit seiner Tochter: Aus dem Off richtet der britische Filmtheoretiker und Regisseur Peter Wollen Fragen an die zehnjährige Audrey, die um die Bedingungen der menschlichen Existenz kreisen – um Zeit, Raum, Erinnerung und Bewusstsein, Selbsterkenntnis und Identität. Obwohl die philosophischen Themen an die Grenzen des Benennbaren führen, bleibt Audrey keine Antwort schuldig. Gewissheit und Zweifel bringt sie ebenso zum Ausdruck wie ihr vertrautes Verhältnis zum Vater, dessen Erwartungen sie vorwegnimmt und spitzfindig unterläuft. Die sensible Beziehung der beiden wird zum Spiegel für den Betrachter, der sich – fragend wie antwortend – wechselseitig zu identifizieren vermag.
KUNSTMUSEUM RAVENSBURG
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ÖFFNUNGSZEITEN
Di bis So 11 bis 18 Uhr
Do 11 bis 19 Uhr
montags geschlossen, außer feiertags
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