Inmitten der reizvollen, von eiszeitlichen „Drumlins“ geprägten Landschaft des Linzgaus liegt Kloster und Schloss Salem. Im Jahr 1134 gründete der Zisterzienserorden hier in Salmansweiler – so der alte Ortsname – ein Kloster, dem die Mönche den Namen Salem, Ort des Friedens, gaben. Aus bescheidenen Anfängen entwickelte sich Salem zu einem der bedeutendsten Zisterzienserklöster Süddeutschlands. Wie kein anderes Ensemble birgt die Anlage hochgotische Eleganz, barocke Pracht, frühklassizistische Strenge und verspieltes Rokoko an einem Ort. Das repräsentative Erscheinungsbild der Klosteranlage fällt dem Besucher auch heute noch ins Auge – ein Widerspruch zu dem von Askese, Demut und Armut geprägten Leben der Mönche!
Wie konnte trotz Armutsbekenntnis der Mönche eine solche Anlage entstehen? Grund waren das Arbeitsideal der Zisterzienser, nämlich „von der eigenen Hände Arbeit leben“: effizientes Wirtschaften auf den klösterlichen Gutshöfen und in den Weinbergen, die zu Salem gehörten. Der über die Jahrhunderte erwirtschaftete Wohlstand lieferte die Mittel zu repräsentativen Um- und Neubauten in der Klosteranlage. Nach einem verheerenden Großbrand im Jahre 1697 entschlossen sich die Mönche zum vollständigen Neubau der Gebäude. Barocke Repräsentationslust hatte sich nun endgültig im Zisterzienserkloster durchgesetzt.
1802 gelangte Salem in Folge der Säkularisation an das Haus Baden und ist heute noch Wohnsitz und Weingut der Markgrafen von Baden. Seit 2009 gehört es großenteils zu den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg.
Ein umfassendes Besucherprogramm macht Salemer Geschichte lebendig: Spannende Führungen informieren über Hintergründe und zeigen die prachtvoll ausgestatteten Innenräume. Auf eigene Faust kann man die Museen wie das Klostermuseum und das berühmte Feuerwehrmuseum erkunden. Die Kunsthandwerkerateliers und Läden im Schlossareal wie Goldschmiede, Holzkünstler, Kunstschmied, Schuhmacher oder Glasbläser laden zum Bummeln und Einkaufen. Und Weinkultur wird bis auf den heutigen Tag gepflegt: Bei Weinführungen und Degustationen kann man das Erbe der Zisterzienser buchstäblich schmecken.
Täglich Führungen durch das ehemalige Kloster und Schloss
• Jeden Sonntag, 15 Uhr: „Auf den Spuren der weißen Mönche“. Kinder- und Familienführung
• „Weingeschichte(n)“
Auf einem Rundgang durch Weinkeller, Kloster mit Speisesaal der Mönche, Kreuzgang und Kirche gibt es drei ausgewählte Weine zur Verkostung, garniert mit spannenden Geschichten zur Salemer Weinkultur. Täglich um 11 Uhr, ohne Voranmeldung.
Veranstaltungshighlights im Sommer 2017:
Sonderausstellung, 5. Juni bis 3. Oktober 2017: Der Wunschlose – Prinz Max von Baden und seine Welt
Als „Wunschlosen“ bezeichnete sich Prinz Max von Baden, bevor er im Oktober 1918 letzter Kanzler des Kaiserreichs wurde; es war einer von vielen Decknamen in seiner Korrespondenz. War der Prinz wirklich wunschlos? Oder hielt er sich für den Retter des Vaterlandes, obwohl der Krieg in Wirklichkeit schon verloren war? Mit Fotos und Dokumenten, mit Plakaten, Gemälden und Plastiken aus den Sammlungen des Hauses Baden und anderer Leihgeber erschließt die Ausstellung die Welt des Prinzen. Es ist eine Welt des Umbruchs von der Monarchie hin zur Republik.
Tipp:
Home&Garden, vom 7. bis 10. September 2017. Ausstellung für anspruchvolles Wohnambiente und Gartenkultur
Staatliche Schlösser und Gärten
Baden-Württemberg
Kloster und Schloss Salem
D-88682 Salem
Tel.: +49 (0) 75 53/916 53-36
schloss@salem.de
www.salem.de
Öffnungszeiten
1. April bis 1. November 2017
Mo–Sa 9.30–18 Uhr,
Sonn- und Feiertag 10.30 bis 18 Uhr
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