12. März bis 26. Juni im Kunstmuseum Ravensburg: Die niederländische Künstlerin Jacqueline de Jong (* 1939) entwickelt bis heute ein rebellisches, stilistisch vielfältiges Lebenswerk und zählt zu den wichtigsten Protagonist:innen der europäischen Nachkriegsavantgarde.
Die erste museale Einzelausstellung de Jongs in Deutschland gibt Einblick in ihr kraftvolles malerisches OEuvre und ihre unbeugsame aktivistische Haltung – von den Anfängen in den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart. Jacqueline de Jong hat Avantgarde-Netzwerken wie der Situationistischen Internationale eine der wenigen weiblichen Stimmen verliehen und stand in engem Austausch mit Künstlern der Gruppe SPUR und ehemaligen Mitgliedern der Künstlergruppe CoBrA, die einen Schwerpunkt der Sammlung Selinka des Kunstmuseums bilden.
Als Künstlerin, die aktiv die männlich dominierte Avantgarde im Paris der 1960er-Jahre mitbestimmte, war de Jongs Anfangszeit von ihrer Mitwirkung in der Situationistischen Internationale (S.I.) geprägt; es folgten ihre Arbeit als Herausgeberin und Gestalterin der legendären Zeitschrift ›The Situationist Times‹ (1962–1967) und ihre Beteiligung an den Studentenprotesten im Mai 1968. Parallel steht sie von Anbeginn für eine malerische Praxis ein, die von einem spielerisch provokanten Humor gekennzeichnet ist und anhand von Konflikten und Gewalt, Sexualität und Erotik wesentliche Aspekte des menschlichen Daseins verhandelt.