Bis 24. Juni: Emil Kiess – Die Wirklichkeit des Sichtbaren

Rotes Haus, Meersburg: „In der Kunst sehe ich eine Form des Lebens. Sie ist das einzige Mittel, mit dem ich meiner Existenz Ausdruck geben kann“, schrieb der junge Emil Kiess 1962. Das Rote Haus Meersburg zeigt eine Ausstellung des Donaueschinger Malers, der zu den renommiertesten Künstlern im deutschen Südwesten zählt.

Leidenschaftlich widmet sich Emil Kiess seit Jahrzehnten der Farbe, um ihre „innewohnenden Kräfte“ freizusetzen. Seine lebendigen „Farbteppiche“, in denen sich die Farbe vom Gegenstand befreit, haben den Maler über die Region hinaus bekannt gemacht. Kiess schafft Tiefenräume von magischer Anziehungskraft.
Die Ausstellung führt in die Welt der Farben von Emil Kiess, zeigt aber auch, dass der Künstler noch andere Facetten hat.So ist erstmals ist eine Reihe von Bodenseelandschaften zu sehen, die seit den 70er-Jahren entstanden ist. In den Seebildern mit ihrer Weite von Wasser und Himmel wechselt der Maler mit Leichtigkeit zwischen gegenständlichem Motiv und Abstraktion.
Welche Wirklichkeit in einem Kunstwerk sichtbar wird, hängt nicht nur vom Maler ab. Malerei ist mehr als Farbe auf Leinwand, sie wird vom Betrachter intuitiv als „Wirklichkeit“ wahrgenommen. Die Schau im Roten Haus fokussiert sich auf „Farbe“ und „Form“ im Werk von Emil Kiess. Sie zeigt dabei, dass eine Unterscheidung zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion sinnlos ist. Der Maler bewegt sich mit traumwandlerischer Sicherheit zwischen diesen Welten und lässt jeden Besucher seine eigene Wirklichkeit erleben.
www.galerie-bodenseekreis.de

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