Bis 21. Oktober: SOMMERLICHT – Leo Putz und die »Scholle«

Schloss Achberg- Werke aus der Sammlung Unterberger: München in der Prinzregentenzeit um 1900: Der Kunstbetrieb ist geprägt von einem dominierenden, historisierenden Kunstverständnis an den Akademien einerseits und einer alle Lebensbereiche umfassenden Aufbruchsstimmung in der Künstlerschaft andererseits. In München wie in zahlreichen anderen europäischen Kunstzentren formieren sich Strömungen, die gegen die offizielle Kunstpolitik rebellieren. Die Sezessionisten fordern nicht nur den Bruch mit den alten malerischen Konventionen, sondern sie lehnen sich auch gegen das streng reglementierte Ausstellungswesen auf.

In diesem Spannungsfeld bewegt sich Leo Putz (1869 – 1940), der bereits als 16-jähriger von Tirol in die bayrische Landeshauptstadt kam. Nach der Ausbildung, die ihn u.a. nach Paris an die Académie Julian führte, stellte der junge Künstler in der Münchener Secession aus, feierte erste Erfolge und verursachte mit seinen mitunter frivolen, provokanten Gemälden größere und kleinere Skandale. 1903 tritt Leo Putz der Künstlervereinigung „Scholle“ bei, die vier Jahre zuvor von befreundeten Künstlern gegründet worden war. Die Scholle war eine Vereinigung ohne starres künstlerisches Statut. Trotz der betonten Programmlosigkeit ist den Künstlern eine impressionistisch, lockere Malweise und die vom Jugendstil beeinflussten flächig-dekorativen Bildgefüge gemeinsam. Die Scholle-Künstler verbinden damit die beiden führenden Stiltendenzen des frühen 20. Jahrhunderts zu einer neuartigen Einheit.Berühmt wurden die Mitglieder insbesondere mit ihren Darstellungen von Frauen in der Natur, die durch die populäre Zeitschrift „Jugend“ weite Verbreitung fanden. In diesen Bildern entfaltet sich besonders bei Leo Putz das kraftvolle Farbenspiel und die verfeinerte Sinnlichkeit seiner Malerei zu größter Wirkung. Leo Putz, der die Mechanismen des Kunstmarktes verstand und geschickt für den eigenen Erfolg zu nutzen wusste, gilt bis heute als der wichtigste Vertreter der „Scholle“.
Schloss Achberg präsentiert in der Ausstellung SOMMERLICHTnoch bis zum 21. Oktober die hochrangige Leo Putz-Sammlung des Meraner UnternehmersSiegfried Unterberger– darunter zahlreiche Hauptwerke von Leo Putz sowie Arbeiten der weiteren „Scholle“-Mitglieder Gustav Bechler, Reinhold Max Eichler, Erich und Fritz Erler, Max Feldbauer, Walter Georgi, Adolf Höfer, Adolf Münzer, Walter Püttner, Franz Wilhelm Voigt und Robert Weise.

Schloss Achberg
88147 Achberg
Tel.: +49 (0)751 85 9510
info@schloss-achberg.de
www.schloss-achberg.de

Eintritt in Schloss und Ausstellung
Erwachsene 7 €, ermäßigt 6 €, Familien 13 €
Schüler, Studenten, ALG II-Empfänger und Asylbewerber 3,50€
freier Eintritt für Kinder bis 10 Jahre und Grundschulklassen
Schulklassen weiterführender Schulen 2 € / Schüler

Öffnungszeiten
bis 21. Oktober 2018
Fr 14-18 Uhr, Sa/So/Feiertage 10-18 Uhr

Führungen
Schlossführungen jeden ersten Samstag im Monat um 14.30 Uhr
Führungen durch die Ausstellungen an Sonn- und Feiertagen um 14.30 Uhr

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