Bauernhaus-Museum Wolfegg

Neue Ausstellung im Fischerhaus

Die neue Dauerausstellung „kommen – schaffen – bleiben“ zu ‚Gastarbeiterinnen‘ und ‚Gastarbeitern‘ im ländlichen Oberschwaben wartet schon seit März darauf, entdeckt und erkundet zu werden.

Jung, dynamisch und leistungsbereit – das waren die jungen Menschen aus den Mittelmeerländern, die vor rund 60 Jahren nach Oberschwaben kamen und blieben. Auch im Fischerhaus, der „Keimzelle“ des Bauernhaus-Museums, wohnten in den 1970er-Jahren „Gastarbeiter“. Sie, ihre Nachkommen und viele weitere ehemalige Arbeitsmigrant/innen erzählen von den Erfahrungen, sich in der „Fremde“ zurechtzufinden – von Sprachbarrieren und „Befremden“ erzählen ebenso Vertreter/innen der „Mehrheitsgesellschaft“ Oberschwabens.
Einfallsreich ist in dieser multimedialen Ausstellung für jede Altersgruppe etwas geboten: Die Besucher nehmen Platz in den „Zeitvehikeln“ und begeben sich auf die Reise – live und in Farbe erzählen dort die Zeitzeug/innen. Ein Aktenschrank-Imitat zeigt die bunte Unternehmenslandschaft der 1950er- bis 1970er-Jahre in vielen Branchen. In einem Landkreis-Relief wird die damalige industrielle Arbeitswelt auf dem Land lebendig. Audioaufnahmen mit den Erlebnissen von ehemaligen „Gastarbeiterkindern“ nehmen auch die Kleinen mit auf eine Lebensreise. Bis zuletzt regt die Ausstellung zum Nachdenken an: Wie wird Fremdes zu Vertrautem?

„kommen – schaffen – bleiben“ ist der gelungene End- und Höhepunkt eines grenzüberschreitenden EU-Projekts, in dem das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg als Projektinitiator gemeinsam mit vier Projektpartnern aus Vorarlberg das Thema Migration wissenschaftlich erforscht und in jeweils eigenen Ausstellungen, Lesungen, Forschungen und anderen Projekten regionalspezifisch aufarbeitet. Ein Podcast bildet den gemeinsamen Abschluss. Gefördert wurde das Projekt durch das Förderprogramm Interreg V der Europäischen Union.

Die neue Sonderausstellung im Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg führt mit der Geschichte von „Gastarbeiter/innen“ im ländlichen Oberschwaben das große Thema der Migration in die Gegenwart und jüngere Vergangenheit.

„Wir bemühen uns, unseren Besucherinnen und Besuchern trotz all dieser Einschränkungen einen schönen Aufenthalt im Museum zu ermöglichen, so einfach und so unkompliziert wie es möglich ist,“ sagt Museumsleiterin Tanja Kreutzer. „Nach so langer Pause möchten wir den Menschen wieder ein vielfältiges Angebot machen, ihre Freizeit zu zweit, allein oder in der Familie abwechslungsreich zu gestalten.“

www.bauernhausmuseum-wolfegg.de