Für Interessierte gibt es erstmals einen Kurzfilm über die Ausstellung
Schloss Achberg versammelt bis zum 25. Oktober Positionen von elf international erfolgreichen Künstlerinnen und Künstlern, die alle ein geografisches Merkmal eint: Sie stammen aus Oberschwaben und leben in Berlin: Nándor Angstenberger, Angelika Frommherz, Friedemann Grieshaber, Sabine Groß, Veronike Hinsberg, Thomas Locher, Gerold Miller, Peter Pumpler, Albrecht Schäfer, Andrea Zaumseil und Francis Zeischegg. Nun sind sie mit ihren Werken auf Heimatbesuch zurückgekommen. Die meisten Werkgruppen und Installationen wurden eigens für Schloss Achberg eingerichtet und treten in einen überraschenden Dialog mit der barocken Architektur.
Berliner Zimmer – Kurzfilm zur Ausstellung
Weil keine Vernissage im Rittersaal stattfindet, ist gemeinsam mit dem Kurator Prof. Dr. Martin Oswald ein kurzer Ausstellungsrundgang gefilmt worden. Unter www.schloss-achberg.de ist ein Link verfügbar, unter dem Interessierte die Ausstellung erstmals bequem von zu Hause besichtigen können.
Berliner Zimmer – Prof. Dr. Martin Oswald über die Ausstellung
Im Mittelpunkt der Werkauswahl für die Achberger Ausstellung stehen künstlerische Fragestellungen, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Raum befassen bzw. selbst einen räumlich-skulpturalen Zugang suchen. Der Titel „Berliner Zimmer“ ist deshalb durchaus doppeldeutig: Nicht nur werden aus den barocken Räumen des Schlosses nun die Kunst-Zimmer der Berliner. Das Berliner Zimmer selbst ist eine Anspielung auf eine Spezialität des Berliner Wohnungsbaus im späten 19. Jahrhundert: Ein großes, oft lichtloses Durchgangszimmer, das als Aufenthalts- und Empfangsraum diente. „In der Gegenwart transformiert das Berliner Zimmer wiederum zur Metapher für einen Raum, in dem sich sämtliche Probleme der Gegenwart wie in einem Brennglas verdichten, egal ob in Politik, Kultur oder Gesellschaft. Soziale Spaltung, Diversität, Gentrifizierung, Transgression… wohin das Durchgangszimmer führt, bleibt offen“, so Kurator Martin Oswald. Er ergänzt, „dass es freilich vorher nicht abzusehen war, dass die Realisierung der Ausstellung in einen solchen zeitlichen Kontext fiel. Ausgerechnet die Tendenz zu einer Auflösung des Raums Dank müheloser Überwindung der Distanzen führte dann zu einer globalen Kontamination des gerade endgültig überwunden geglaubten Raumes.“ Der Kurator schreibt in seinem Ausstellungstext „dass es eine mehr als frappierende Erfahrung ist, beobachten zu können, welche Akzentverschiebung die Wahrnehmung der künstlerischen Werke vor dem Hintergrund einer gewandelten Welt erfährt.“ Zu dieser Ausstellung ist ein reich illustrierter Katalog mit Texten zum Werk der Künstlerinnen und Künstler (ISBN: 978-3-944685-11-3, 15 €) erschienen.
Kunstbegegnung: Kombinieren, Zuhören, Mitreden
Führungen durch die Ausstellung sind jeden Sonntag um 14:30 Uhr in kleinen Gruppen möglich. Eine Teilnahme an einem Führungstermin mit dem Kurator ist über die Verwaltung von Schloss Achberg buchbar, wie auch der Besuch einer Autorenlesung mit Volker Demuth. Der aus Oberschwaben stammende und heute in Berlin lebende Autor liest aus seinem zuletzt erschienenen, autobiografischen Buch „Niederungen und Erhebungen“ vor. Volker Demuth wirkte bis 2004 als Professor für Medientheorie. Er entwickelte mit dem „RaumPoem“ eine räumliche und multimediale Form der Lyrik und erhielt für sein Werk u.a. die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung. Im Anschluss findet eine offene Gesprächsrunde, moderiert von Prof. Dr. Martin Oswald, statt. Eine unterhaltsame Kunstbegegnung mit kreativem Gestalten steht unter dem Motto „Kunst mit Kind und Kegel“ für Familien im Begleitprogramm zur Ausstellung. Nach vorheriger Anmeldung erkunden die Teilnehmer in kleinen Gruppen die Kunst in den Ausstellungsräumen. Mit Hilfe von Farbkarten, Spielutensilien und leicht zugänglichem Vermittlungsmaterial können die Besucher vielseitig und interaktiv das Kombinieren und Arrangieren von künstlerischen Gestaltungselementen ausprobieren. Angeregt von den Raum-Kompositionen sind alle im Anschluss eingeladen, im Atelier selbst aktiv zu werden. Unter fachkundiger Anleitung entstehen eigens erfundene Installationen, „Mininaturkunstwerke“ in Schachteln. Mit dem Kinderkunstführer können Familien auch individuell auf Entdeckungsreise gehen.
Schlosscafé
Das Schlosscafé der Allgäuer Landfrauen bietet an Samstagen, Sonn- und Feiertagen eine kleine Auswahl regionaler Gerichte und leckere hausgemachte Kuchen an.
Es gelten die jeweils aktuellen Hygiene- und Schutzmaßnahmen.
Schloss Achberg
88147 Achberg
Tel.: +49 (0)751 85 9510
info@schloss-achberg.de
www.schloss-achberg.de
Öffnungszeiten
bis 25. Oktober 2020
Fr 14 bis 18 Uhr, Sa/So/Feiertage 10 bis 18 Uhr
Eintritt
Erwachsene 7 €, ermäßigt 6 €, Familien 13 €
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