Ausbildungsmarkt stabil trotz Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat sich nur wenig auf den Ausbildungsmarkt ausgewirkt. Die Chancen der Jugendlichen, eine Lehrstelle in der Region zu finden, sind nach wie vor gut. 

Im Bereich der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg haben sich im abgelaufenen Ausbildungsjahr 3.450 junge Menschen für eine Berufsausbildung vormerken lassen. Davon starteten 1.755 eine Ausbildung, 615 entschieden sich für eine weiterführende Schule und für 80 war der Bundesfrei-willigendienst oder die Bundeswehr eine Alternative. 121 junge Frauen und Männer waren zum Ausbildungsstart noch unversorgt. 

„Die jungen Menschen waren im abgelaufenen Ausbildungsjahr stärker gefordert sich eigenständig über die Berufswahl zu informieren, da kaum Ausbildungsmessen und Informationsveranstaltungen durchgeführt wurden. Die Schülerinnen und Schüler haben über alle wichtigen Kanäle nützliche, verständliche und praxisorientierte Tipps für Stellensuche, Bewerbungen und Vorstellungsgespräche erhalten,“ so Jutta Driesch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit. Mit der Smartphone App „AzubiWelt“, einem zielgruppengerechten YouTube-Kanal und umfangreichen Online-Angeboten hat die Bundesagentur für Arbeit sehr schnell auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie reagiert. „Wir werden diese Angebote und Kanäle weiter ausbauen und somit zahlreiche Alternativen zur Berufsorientierung anbieten, soweit die Pandemie-Einschränkungen persönliche Kontakte in der bisherigen Form unterbinden werden. Als zusätzliche Möglichkeit führen wir ab sofort die Videoberatung in der Berufsberatung ein.“ Arbeitgeber meldeten der Arbeitsagentur 5.412 offene Ausbildungsstellen, 102 weniger als im Vorjahr. „Die Unternehmen in der Region investieren weiterhin in Ausbildung und schaffen Fachkräfte im eigenen Unternehmen. Die Ausbildungsbereitschaft hat trotz der Pandemie kaum nachgelassen. Mit dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ und der damit verbundenen Prämie ist für kleine und mittelständische Betriebe auch eine finanzielle Entlastung hinzugekommen,“ bilanziert Jutta Driesch. Für gut 150 Arbeitgeber mit insgesamt 270 Auszubildenden wurden bereits jetzt Leistungen bewilligt. Dabei haben fast alle Arbeitgeber mehr Lehrstellen angeboten als in den vergangenen drei Jahren. „Ich freue mich, wenn noch mehr Betriebe schwächeren Bewerbern, behinderten Menschen oder Geflüchteten die Tür in die berufliche Zukunft öffnen. Auch die Ausbildung in Teilzeit sollte als weiteres Angebot noch viel häufiger genutzt werden.“ 

Wie in den Vorjahren konnten nicht alle Ausbildungsstellen besetzt werden. Zum Stichtag waren noch 917 unbesetzt, 157 weniger als im vorangegangenen Ausbildungsjahr. 

Die beliebtesten Ausbildungsberufe bei jungen Menschen sind seit Jahren nahezu unverändert. Jungen wollen Industriemechaniker, Kfz-Mechatroniker und Industriekaufmann werden, bei Mädchen stehen Medizinische Fachan-gestellte, Kauffrau für Büromanagement und Industriekauffrau ganz oben. Neu hinzugekommen in die Top 10 ist der Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung bei den Jungen und die Verwaltungsfachangestellte in der Kommunalverwaltung bei den Mädchen. 

Die Ausbildungsbilanz in Zahlen 
Gesamtes Agenturgebiet Konstanz-Ravensburg 
Gemeldete Bewerber: 3.450 
Veränderung zum Vorjahr: minus 563 (minus 14,0 Prozent) 
Unversorgte Bewerber: 121, 
Veränderung zum Vorjahr: minus 55 (minus 31,3 Prozent) 
Gemeldete Ausbildungsstellen: 5.412 
Veränderung zum Vorjahr: minus 102 (minus 1,8 Prozent) 
Unbesetzte Ausbildungsstellen: 917 
Veränderung zum Vorjahr: minus 157 (minus 14,6 Prozent) 
Bodenseekreis
Gemeldete Bewerber: 912 
Veränderung zum Vorjahr: minus 122 (minus 11,8 Prozent) 
Unversorgte Bewerber: 18