1. November bis 21. Februar: Das Museum Villa Rot entführt mit einer neuen Doppelausstellung in die fantastische Welt der Malerei. Die beiden Schauen vereinen Gemälde von zwölf Künstlerinnen und Künstler, die mit ihren je eigenen Bildsprachen in fiktive Welten entführen. Die Besucherinnen und Besucher werden dazu animiert, in die surreal anmutenden Werke einzutauchen und diese mit dem Auge zu erkunden. Durch den Aufruf zur intensiven Betrachtung möchte Museum auch eine Gegenpositionen zum Trend der schnelllebigen Kunstbetrachtung bieten. Denn im Schnitt widmen wir einem Werk im Museum nur elf Sekunden unserer Aufmerksamkeit.
Innerhalb des Rundgangs lassen sich zwei Tendenzen ausmachen: Auf der einen Seite stehen Werke, die sich aus dem freien, oft unterbewussten Malprozess ergeben. So entwickeln etwa Juliane Hundertmark, Hyundeok Hwang und Edith Nürnberg hybride Mischwesen, die nicht klar zu verorten sind. Peter Nikolaus Heikenwälder lässt die Besucherinnen und Besucher in einen schwerelosen dunklen Kosmos eintauchen und Andrey Klassens bildmächtige Tuschemalereien sind voller geheimnisvoller Figuren. Auch Jonas Burgert gestaltet seine düsteren, bühnenhaften Szenen ohne Vorstudien aus dem Unterbewussten heraus.
Auf der anderen Seite stehen Kunstschaffende, die für ihre Arbeiten Abbildungen aus dem Internet oder anderen Bildquellen nutzen. Hierzu zählen etwa Zhang Rui oder Maxim Brandt. David Czupryn, dem das Museum eine Einzelausstellung in seiner Kunsthalle widmet, nutzt für seine aufwändigen Gemälde ebenfalls Motive aus unterschiedlichen Bildquellen. Ihm geht es dabei aber primär darum, verschiedene Materialitäten miteinander zu verbinden, um den Blick dafür zu schärfen, wie diese unseren Alltag bestimmen und mit welchen politischen oder symbolischen Bedeutungen sie versehen sind