Ab 15. November: Der Mann der die Welt aß

Theater Kosmos, Bregenz: Der smarte Mittdreißiger scheint ganz und gar den Erwartungen der heutigen Gesellschaft zu entsprechen: Er profiliert sich in seinem Beruf, strebt nach Erfolg und Anerkennung und lebt in überdurchschnittlichen Verhältnissen.

Von seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt er getrennt, denn Sorge um die Familie und Verantwortung als Vater erscheinen ihm obsolete Werte. Die Welt dieses erfolgsverwöhnten Egozentrikers bricht jäh zusammen, als er gekündigt wird und ihm die Aufgabe zukommt, sich um den dementen Vater zu kümmern. Einer, der immer nur gewonnen hat, findet in der Mitte seines Lebens mit aller Härte heraus, wie brutal sich das Dasein darstellen kann. Schließlich kann er nicht mehr zwischen Eigenverantwortung und ihm widerfahrendem Unrecht unterscheiden, und das Chaos um ihn und in ihm wird zum Pulverfass. Es geht ums Fressen und Gefressen werden. Denn er, der sich alle Nettigkeiten seiner Mitmenschen gefräßig einverleibt, wird gleichzeitig selbst aufgefressen – von einem Aussaugsystem, das größer ist als er.
Der Autor streift zeitlos relevante Themen wie Arbeitslosigkeit, Trennung, Verantwortungsflucht, Alterskrankheit, Pflegedesaster und mehr. Aber eher leise. Und dennoch trifft der Text immer wieder mitten ins Schmerzzentrum.
Premiere 15. November. Weitere Vorstellungen 17. 23. 24. 29. 30. November und 1. 6. 7. 8. Dezember, jeweils 20 Uhr. Sonntagsvorstellungen 18. November und 2. Dezember um 17 Uhr.

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