Unter dem Titel „In situ Paradise“ organisiert das Lindauer Kulturamt von Mai bis September 2022 ein Festival für zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum. Künstlerische Leiterin ist Sophie-Charlotte Bombeck. Für die erste Ausgabe lädt sie mehr als 20 junge Künstlerinnen und Künstler nach Lindau ein, um sich mit den irdischen Vorstellungen vom „Paradies“ auseinanderzusetzen.
IN SITU PARADISE Mit dem Gedanken eines „In situ“-Paradieses präsentieren die Künstlerinnen und Künstler im Rahmen der Biennale Werke, die sich auf unsere Wahrnehmung eines Ortes und auf unsere Vorstellungen und Strategien zum öffentlichen Raum beziehen. So wird der Ort der Biennale, die Lindauer Insel, zum „Denkraum“ für die Auseinandersetzung mit unseren Vorstellungen vom Paradies.
IN SITU (lateinisch „am Ort“) Auf die Kunst bezogen meint IN SITU die Auseinandersetzung mit dem Ort „an sich“, aber auch mit Ressourcen und der Ökonomie im städtischen Raum. Zentrale Elemente dieser Kunstform sind die Sprengung – oder zumindest Thematisierung – von Grenzen und die Verankerung des Werkes am Ort.
PARADISE (von altpersisch pairi-daeza für „eine Mauer, die einen Garten umschließt“) Nach religiösen Vorstellungen beschreibt das Paradies einen Ort jenseits der Welt, an dem die Menschen zu Anfang ihrer Existenz lebten, aus dem sie dann aber verbannt wurden. Nur ein reiches Leben – und der Tod natürlich – gewähren uns wieder Zugang, so die Hoffnung. Bis dahin ist das Paradies ein Ort der Abgeschlossenheit, dessen Bedeutung außerhalb unserer Welt zu finden ist.
BIENNALE ERLEBEN Die „Paradiesgärten“ der Kunstschaffenden, ihre Skulpturen und Installationen, werden an diversen Locations in, um und auf der Lindauer Insel zu sehen sein. Live Performances, Happenings und Interventionen machen die Insel zum Aktionsraum für gemeinsame Projekte der Künstler:innen mit den Bürger:innen und Besucher:innen. Die Ausstellung im öffentlichen Raum ist kostenlos und 24/7 erfahrbar.
TIPP Per Augmented Reality (AR) wird die Biennale ab Juni auch digital erfahrbar. In Zusammenarbeit mit der Lindauer Regisseurin Leonie Stade sind Kurzfilme entstanden, in denen die Kunstschaffenden Einblicke in den Entstehungsprozess ihrer Werke geben. Ein hybrider Katalog zum Programm und den Ergebnissen schließt die erste Lindauer Biennale gleichermaßen ab und blickt nach vorn: Neben der Dokumentation der Ausstellung wird die Publikation Beiträge und Essays aus Wissenschaft, Kunst, Philosophie, Religion, Politik und Gesellschaft enthalten sowie eigens für die Printausgabe produzierte Arbeiten. Ab Mitte Juni im Museumsshop erhältlich!
www.biennale-lindau.de, Instagram: biennale_lindau