bis 6. Oktober: Roh.Stoff.Papier – Papierherstellung in Ravensburg

Museum Humpis-Quartier, Ravensburg: Unsere Art der Kommunikation und unsere Gesellschaft ändern sich durch die Digitalisierung tiefgreifend. Das bis vor wenigen Jahrzehnten wichtigste Medium scheint dabei dem Untergang geweiht: Papier. Billiger als der traditionelle Beschreibstoff Pergament und massenhaft herstellbar, löste Papier vor über 600 Jahren jedoch eine ähnliche mediale Revolution aus.

Das Papier wurde im alten China des 1. Jahrhunderts v. Chr. erfunden und trat von dort seinen langsamen Siegeszug nach Westen an. Die erste Papiermühle im heutigen Deutschland wurde 1390 durch einen Kaufmann in Nürnberg errichtet. Kurz darauf, um 1393, folgte eine Papiermühle in Ravensburg, wodurch die Stadt zur zweitältesten Papiermühlenstadt in Deutschland wurde. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts arbeiteten in Ravensburg sechs Papiermühlen. Ravensburger Papier war im gesamten deutschen Südwesten als gutes und preiswertes Kanzleipapier beliebt. Es wurde aber auch als Fernhandelsware nach Prag, Dänemark, Schweden und ins Baltikum gehandelt. Die Ravensburger Papiermühlen produzierten bis ins 19. Jahrhundert hochwertiges und gewöhnliches Schreib- und Druckpapier sowie Papier für Spielkarten und Verpackungen.
Die Ausstellung entführt in die Welt des alten Papiermacherhandwerks. Herausragende Exponate werfen Schlaglichter auf die Geschichte der Papierherstellung und beleuchten die Bedeutung des Ravensburger Papiers. www.museum-humpis-quartier.de

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