Jazz&: Eva Klesse Quartett

25. September im Spielboden Dornbirn

Die Geschichte des Eva Klesse Quartetts beginnt am 8. Januar 2013, mit einem kleinen Sessioneröffnungskonzert in Leipzig. Fast zehn Jahre, vier Alben, hunderte Konzerte, tausende von Tourkilometern einmal um die halbe Welt und zahlreiche Auszeichnungen (Echo Jazz, SWR Jazzpreis u.a.) später bringt die Band nun ihr fünftes (Jubiläums-) Album heraus: songs against loneliness. In 13 neuen Stücken beweist das Quartett um Evgeny Ring (Saxophon), Philip Frischkorn (Piano) Eva Klesse (Schlagzeug) und – neu dazugekommen – Marc Muellbauer (Kontrabass) abermals seine Gabe, musikalisch Geschichten zu erzählen, die sich – nicht nur, aber auch – mit den Gegebenheiten und Emotionen der pandemischen letzten zwei Jahre befassen, mit Sehnsucht, Hoffnung, Melancholie, aber auch mit Heilung, Resilienz und Stärke.

Dem Quartett ist nach 10 Jahren musikalischer und freundschaftlicher Verbundenheit auf songs against loneliness eine besondere künstlerische Reife anzuhören. Es wird deutlich: diese Vier sind bestens aufeinander eingespielt. Das Ensemble hat schon früh erkannt, dass es seine kollektive Stärke daraus zieht, sich gegenseitig Raum zu geben für unterschiedliche Spielhaltungen und individuelle Gestaltung. Sich zuzuhören und mit feinem Gespür gegenseitig zu bestärken und herauszufordern, macht die große Qualität dieser Band aus. Die Musik des neuen Albums hat immer eine klare Struktur und Form, in der sich die Musiker*innen ganz traumwandlerisch bewegen. Mit besonderer Schärfe und noch fokussierter als bisher beweist das Quartett damit abermals seine ästhetische Herangehensweise: die Übersetzung von Geschichten, Bildern und Gefühlen in Lieder ohne Worte. Und diese Übersetzung ist mit songs against loneliness besonders gelungen. Tatsächlich lässt vieles an diesem Album an Gedichte denken. Jeder Ton, jede Geste, jeder Beat und Schlag, ist wie Satzzeichen und Zeilenumbrüche bewusst gesetzt. Geblieben ist dabei die interaktive Spielfreude und die in Live-Konzerten so gut zu beobachtende intensive und mit Freude gelebte Interaktion der vier Musiker. Die letzten zwei Jahre haben in der Musik der Band hörbar ihre Spuren hinterlassen.

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