Schwäbische Impressionistinnen: Verborgene Meisterwerke

bis 13. Oktober 2024 auf Schloss Achberg

Die Jahresausstellung „Schwäbische Impressionistinnen. Malerinnen zwischen Neckar und Bodensee 1895–1925“ auf Schloss Achberg macht den starken Beitrag von Künstlerinnen zum Schwäbischen Impressionismus sichtbar. Präsentiert werden mehr als 100 Werke von 14 Malerinnen, darunter Maria Caspar-Filser, Luise Deicher, Käte Schaller-Härlin und Marie Sieger. Fast alle von ihnen schufen Stillleben, Landschaften, Porträts sowie Darstellungen von Frauen, Kindern und älteren Menschen im impressionistischen Stil. Einige der Malerinnen sind heute bekannt, andere fast vergessen, manche rückten schon zu Lebzeiten nicht ins Licht der Öffentlichkeit. Zu Unrecht, wie die Ausstellung zeigt. Die Qualität der Werke ist augenscheinlich, doch die Künstlerinnen standen im Schatten ihrer männlichen Kollegen, insbesondere der Gründergeneration des Schwäbischen Impressionismus.

Ihr Studium absolvierten sie in den sogenannten „Damenklassen“ der Königlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart. Zum allgemeinen Unterricht waren sie noch nicht zugelassen; sie mussten Privatunterricht nehmen und dafür bezahlen. Dies änderte sich erst mit der Gleichstellung von Mann und Frau durch die Weimarer Verfassung 1919. Die Künstlerinnen waren auf Selbstorganisation angewiesen. Unterstützung erhielten sie vom 1893 gegründeten Württembergischen Malerinnenverein. Dieser sorgte für mehr gesellschaftliche Anerkennung und wachsendes Selbstbewusstsein der Malerinnen. Ebenso fungierte der Verein als Ausbildungs-, Atelier- und Vernetzungsort.

Die von Dr. Uwe Degreif kuratierte Ausstellung läuft bis zum 13. Oktober 2024 und bietet die Möglichkeit, in die Welt des Schwäbischen Impressionismus einzutauchen. Zur Ausstellung gibt es einen sorgfältig editierten Katalog und ein kostenloses Mitmachheft für Kinder und Familien.

Kunst ist weiblich! – Konzerte, Lesungen, Führungen

Denkt man an Klassik, denkt man an Komponisten – Männer von verdientem Ruhm und weltweit bekannt. Komponistinnen jedoch sind Frauen, die zu ihrer Zeit etwas völlig Neues und Risikoreiches gewagt und damit Grenzen der Konvention überschritten haben. Das Konzert „Visionäre Virtuosinnen der Klassik“ mit dem Klaviertrio des Dresdener Residenzorchesters (28.9.) spielt Werke von Clara Schumann, Fanny Hensel und Emilie Mayer.

Im Begleitprogramm der Ausstellung stellt Dr. Clara Heusler ihr Buch „Die Kunst ist weiblich! Eine andere Kunstgeschichte von Artemisia Gentileschi bis Yoko Ono“ (15.9.) vor. Sie zeigt dabei den Wandel des Selbstbewusstseins und Selbstverständnisses von Künstlerinnen seit der Renaissance bis heute auf.

„Berufswunsch Malerin – Zwischen Damenklasse und Emanzipation“, die thematische Sonderführung mit Marie-Theres Pecher M.A. (4.8. + 15.9.), rückt die kunstschaffende Frau in den Vordergrund. Mithilfe ausgewählter Werke und Biografien thematisiert sie die Lebenswirklichkeit der Künstlerinnen Anfang des 20. Jahrhunderts und wagt einen Blick bis in die Gegenwart. Die Tandem-Führung mit Dr. Isabell Schenk-Weiniger und Michael C. Maurer (22.9.) macht Lust auf die nächste Station der „Schwäbischen Impressionistinnen“ in Bietigheim-Bissingen.

„Musik, Kulinarik und Kultur erleben“ ist das Motto der diesjährigen BAROCKwoche (10.8.-18.8.), die entlang der Oberschwäbischen Barockstraße stattfindet. Einblicke in den barocken Orgelbau stehen dabei ebenso auf dem Programm wie Schauspielführungen und reich gedeckte barocke Tafeln. Darüber hinaus laden Konzerte und musikalische Rundgänge dazu ein, tief ins barocke Lebensgefühl einzutauchen und Verborgenes zu entdecken. Auch Schloss Achberg ist mit einem musikalischen Schlossspaziergang, einer Stuckwerkstatt für Kinder und zwei Führungen dabei.

Wer nicht nur in der BAROCKwoche in die spannende Geschichte des ehemaligen Deutschordensschlosses eintauchen möchte, kann das auch beim Tag des Offenen Denkmals (8.9.) tun, der mit einem großen Rahmenprogramm für Familien aufwartet. Junge Naturfreunde entdecken beim „Lebensraum Wald“ (1.9.) die Natur – Natur und Kultur sind bestens vereint im Schloss Achberg!

Weitere Informationen unter www.schloss-achberg.de

Tel.: +49 (0)751 85 9510

info@schloss-achberg.de

Öffnungszeiten

Fr 14-18 Uhr I Sa, So und Feiertag 11-18 Uhr