Kann Technologie die Welt retten?

16. Dezember bis 16. April im Zeppelin Museum Friedrichshafen: Das Zeppelin Museum stellt in der Ausstellung Fetisch Zukunft. Utopien der dritten Dimension Visionen und Ideen der letzten 120 Jahre vor, die davon handeln, die Schwerkraft zu überwinden. Luftschiffe und Lufttaxis, zivile Hyperschallflugzeuge, fliegende Städte und Weltraumsiedlungen: Können technische Innovationen die menschlichen Sehnsüchte nach Geschwindigkeit, Freiheit, Frieden, Unsterblichkeit und Nachhaltigkeit erfüllen oder wird ihr Stellenwert durch Marketing und fetischisierte Heilsversprechen überhöht? 

Der Wunsch, den Himmel zu befahren oder den Weltraum zu bereisen, ist alt. Doch vor allem in unserem von fragilen Ökosystemen, Überbevölkerung, Platzmangel, Ressourcenknappheit und Krieg geprägten Kosmos wecken innovative Technologien Versprechen einer besseren Zukunft, einer lebenswerteren Welt. Hinter Luftschiffen, Drohnentaxis, zivilen Hyperschallflugzeugen, fliegenden Städten oder dem Weltraumtourismus stehen daher oftmals ganz irdische menschliche Sehnsüchte. Geprägt durch Technikvertrauen, Marketing und dem Wunsch nach Fortschritt entwickeln sich daraus Utopien, aber auch deren Gegenbilder, die Dystopien. 

Die Ausstellung Fetisch Zukunft. Utopien der dritten Dimension untersucht erstmals, wie Technik- und Gesellschaftsutopien ineinandergreifen und wirft die Frage auf: Kann Technologie die Welt retten – oder ist sie nur Marketingversprechen und Machtinstrument? Geschwindigkeit, Freiheit, Frieden, Unsterblichkeit und Nachhaltigkeit: Fünf Leitmotive ermöglichen eine kritische Auseinandersetzung mit vergangenen und gegenwärtigen Zukunftsvisionen einer lebenswerteren Welt. In die Ausstellung integrierte, partizipative Räume, lassen Besucher mit Ausstellungsinhalten, anderen Besucher oder mit Expert vor Ort aktiv in den Dialog treten. 

Insgesamt 15 künstlerische Arbeiten von der Aerocene Foundation und Tomás Saraceno, Nuotama Frances Bodomo, Andreas Feininger, Alexandra Daisy Ginsberg, Alexander Kluge, Marie Lienhard, Jacolby Satterwhite, Timur Si-Qin, Anton Vidokle und Aby Warburg werden ergänzt durch mehr als 80 Exponate der Luftfahrtgeschichte. Darunter ein Großmodell der Concorde, Teile des Delphin-Luftschiffs, Energieerzeugung und Antrieb des Solarluftschiffs Lotte, Modelle des Wagner Roto Cars, der Internationalen Raumstation ISS und des CargoLifter sowie ein Marsdiorama, (Design-) Modelle, Zeitschriften, Plakate und zahlreiche Post- und Scherzkarten zur Luftschifffahrt. 

Online setzen sich Begegnung, Austausch und Kooperation im debatorial® fort, der digitalen Debattier- und Wissensplattform des Zeppelin Museums. Hier werden die Inhalte der Ausstellung nicht nur vertieft und diskutiert, sondern es erfolgt ein spielerischer Zugang zur Thematik: Neben Scrollytelling, interaktiven Quizfragen und dystopischen Störelementen werden Live-Events in die Plattform integriert. User entscheiden durch die individuelle Beantwortung von Leitfragen zu den fünf Themenbereichen selbst, ob sie den Weg der Utopie oder der Dystopie einschlagen. 

www.debatorial.de

www.zeppelin-museum.de