Aus dem Vorarlberger Landeskonservatorium in Feldkirch wurde die Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik. Mit niedrigen Studiengebühren starteten die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge in das Wintersemester. Ein großer Teil der über 300 Studierenden kommt aus dem Bodenseeraum. Durch die international anerkannten Studienabschlüsse finden sich allerdings auch Studierende aus 26 Nationen. Wir waren im Gespräch mit Rektor Dr. Jörg Maria Ortwein.
SK: Herr Ortwein, „Privathochschule“ klingt elitär. Haben talentierte Musiker, aus normal verdienenden Umständen, auch die Möglichkeit an der Stella zu studieren?
Wir wollen allen talentierten Musikerinnen und Musikern die Möglichkeit bieten, Musik an der Stella zu studieren. Die Studiengebühren liegen in allen Bachelor- und Masterstudiengängen bei 270 Euro im Semester für Menschen aus dem EU-Raum. Zum Vergleich: Die Studiengebühren an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sind deutlich höher. Die Bezeichnung Privathochschule irritiert, denn so wie überall in Deutschland wird die Stella auch von einem Bundesland finanziert. Privat bedeutet in Österreich, dass die Stella nicht von der Republik Österreich finanziert wird.
SK: Zu den Studiengebühren können evtl. weitere Kosten kommen, zum Beispiel für Essen und Übernachtung. Bietet die Stella eine Mensa?
Nicht nur unsere Studiengebühren sind günstiger als in Wien. Ein Studium in einer Großstadt bringt oftmals unglaublichen Kosten für Mieten und Lebensunterhalt mit sich. Hier bietet die Stella in Feldkirch eine attraktive Alternative abseits der Ballungsräume. Natürlich findet sich an unserem Haus auch ein Bistro. Dies setzen wir mit einem gemeinnützige Sozialunternehmen um, welches Menschen bei der Wiedereingliederung in reguläre Arbeitsprozesse unterstützt.
SK: Was haben die Studierenden nun für konkrete Vorteile im Vergleich zu früher, was hat sich beim Studium geändert?
Geändert hat sich formal, dass wir eigene Bachelor- und Masterstudiengänge umsetzen können. Dies ist für uns besonders spannend, weil wir wollen, dass unsere Studierenden bestmöglich auf vielfältige und attraktive Berufswege vorzubereitet werden. Die Bedürfnisse der Studierenden und des zukünftigen Arbeitsumfelds stehen für uns im Mittelpunkt. Unsere Studierenden sollen in praxisnahmen Projekten lernen und sich weiterentwickeln.
SK: Welche Studiengänge gibt es konkret, und geht es im Studium ausschließlich um Musik oder spielen auch Organisation, Musikmarketing, Pädagogik, etc. eine Rolle?
Schon in den beiden Bachelorstudiengängen Music Performance als rein künstlerischer Studiengang und dem pädagogischen Studiengang Music Performance & Music Education werden Grundlagen vermittelt, die sich auch dem immer wichtiger werdenden Bereichen von Organisation und Marktmechanismen widmen. Wichtig ist es uns aber auch, die zukünftigen Absolventinnen und Absolventen durch praxisnahe Studienmodule zusammen mit unseren Kooperationspartnern in später wichtige berufliche Netzwerke einzuführen.
SK: Wer gehört zu den Kooperationspartnern der Stella?
Schon als Vorarlberger Landeskonservatorium hatten wir viele Bildungs- und Kulturpartnern im Bodenseeraum. Die bekanntesten sind Bregenzer Festspiele, das Theater St. Gallen, die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz. Alle Partner wollen mit uns als Hochschule nun noch enger zusammenzuarbeiten. In unserem Masterstudiengang Music Education & Music Performance dreht sich alles um die musikalische Hochbegabtenförderung. Hier kooperieren wir mit dem Olympiazentrum Vorarlberg. Ein früheres Projekt hat uns gezeigt, dass die Förderung von sportlichen Nachwuchstalente mit der Förderung musikalischer Talente vergleichbar ist. Im Masterstudium Music Performance & Music Education beschäftigen sich die Studierenden mit unternehmerischem Know-how und mit der Entwicklung moderner Konzertformate. Hier kooperieren wir mit dem Festivalformat Feldkircher Zwischentöne, das man mittlerweile in ganz Europa kennt.
SK: Nach all diesen Informationen interessiert uns nun, wann mit einem Studium begonnen werden kann und wie es mit den Zulassungskriterien aussieht. Welche Voraussetzungen brauchen die Studierenden, um aufgenommen zu werden?
Die Bachelorstudiengänge starten immer im Oktober jeden Jahres, während die Masterstudiengänge zu jedem Semester begonnen werden können. Die Masterstudiengänge können auch berufsbegleitend studiert werden. Informationen zu den Voraussetzungen und die Anmeldefristen bekommt man am besten über unsere Homepage.